Im römischen Reich war die Meinung sehr verbreitet, ein Schlafender sei gegen den Blitz geschützt. In den Tischreden des griechischen Philosophen Plutarch (um 45 bis um 125 n. Chr.) wird diese Ansicht damit erklärt, dass der Körper im Schlaf locker und ohne Lebensgeister sei und daher dem sanft und geschwind hindurchfahrenden Blitz keinen Widerstand entgegensetze.
Seehundfelle sollten ebenfalls gegen Blitzschlag schützen, weshalb Kaiser Augustus (63 v. Chr. bis 14 n. Chr.) bei Gewitter stets ein solches Fell anzulegen pflegte.
Aber auch Lorbeer galt als wirksamer Schutz. Deshalb war z.B. Kaiser Tiberius (42 v. Chr. bis 37 n. Chr.) stets darauf bedacht, bei einem herannahenden Gewitter einen Lorbeerkranz zu tragen.
Aber selbst zur Zeit des Benjamin Franklin herrschten noch ebenso wirkungslose Vorstellungen. So schrieb der von Kunstkritikern bis heute hoch angesehene Göttinger Schriftsteller und Physikprofessor Georg Chr. Lichtenberg (1742 bis 1799): \"Ehe das Gewitter aufkommt, so suche man das Zimmer oder den Ort des Aufenthaltes durch Öffnung der Türen und Fenster mit reiner Luft zu füllen, damit der Blitz genötigt werde an den Wänden zu bleiben ... . Man vermeide sorgfältig alles Schwitzen an irgendeinem Teile des Leibes ... \".
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