Meistens tragen Gewitterwolken in den oberen Schichten positive, in den unteren negative Ladungen. Die Temperatur sinkt von ca. 0°C in den unteren Schichten auf unter -20°C in den obersten Schichten. Der Übergang von negativem zu positivem Ladungsüberschuß erfolgt bei -10°C bis -15°C in ca. 5 km Höhe. Der obere Teil der Wolke reicht oft bis in Höhen von 10 - 12 km und besteht aus Eiskristallen.
Eine Wolke ist eine für das menschliche Auge sichtbare Anhäufung von in der Luft (= ein Gasgemisch, das die Erde umgibt. Die Zusammensetzung der Atome und Moleküle ist bis in eine Höhe von etwa 120 km annähernd konstant) schwebenden Eisteilchen oder Wolkentröpfchen. Diese Tröpfchen sind maximal 0.1 Millimeter groß. Sind sie größer, handelt es sich um Regentropfen.
Liegt die Temperatur der Wolke unter -12°C, spricht man von einer Mischwolke, da in ihr sowohl gefrorene als auch flüssige Wasserteilchen vorkommen. Liegt die Temperatur unter
-35° C, ist es eine Eiswolke. Sehr hohe Wolken (Circa auf 8000m Höhe) sind Eiswolken.
Grundsätzlich aber ist weniger die absolute Temperatur am Boden als viel mehr der Temperaturunterschied zwischen den unteren und den oberen Luftschichten in 5 bis 8 km Höhe ausschlaggebend dafür, ob sich die Luft nach oben in Bewegung setzt: Wenn die Temperatur mit zunehmender Höhe mehr als 0.6° pro 100 Meter abnimmt, sind Gewitter unabhängig von der Jahreszeit im Prinzip möglich.
Selbstverständlich sind solch tiefe Temperaturen in 5 km Höhe eher selten, und daher sind Wintergewitter auch eher die Ausnahme. Im Sommer liegen die Temperaturen in 5 km Höhe im Mittel bei -15° C, und somit muß am Boden nur +15° C bis +20° C, damit sich ein Gewitter entwickeln kann.
Gewitterwolken reichen vielfach bis an die Obergrenze der Troposphäre (=die Wetterschicht, in
der fast der gesamte Wasserdampf der Atmosphäre gesammelt ist, hier finden wir etwa 3/4 der gesamten Masse der Atmosphäre) in rund neun Kilometern Höhe. Dort besteht die Wolke nur noch aus Eiskristallen. Die erwähnten starken Auf- und Abwinde vermögen selbst größere Eispartikel mehrmals zu packen und wiederholt nach oben in kältere Bereiche zu schleudern.
So wachsen sie immer mehr und können sich zu teils schweren Hagelkörnern entwickeln.
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