Brennelement-Zwischenlager sind Teil der Entsorgungskette der Kernkraftwerke. Jährlich werden bei einer Revision in einem Kernkraftwerk etwa ein Viertel der Brennelemente nach ihrer Nutzung durch neue ersetzt. Die entnommenen Brennelemente geben noch Wärme ab und verbleiben deshalb für etwa fünf Jahre im wassergefüllten Abklingbecken des Kraftwerks.
Dann ist die Wärmeentwicklung so weit gesunken, dass sie in dichte, hochstabile Behälter verpackt und in die Brennelement-Zwischenlager gestellt werden können. Nach einer Abklingzeit von etwa 40 Jahren hat die Wärmeleistung so weit nachgelassen, dass die Brennelemente dauerhaft in einem unterirdischen Endlager untergebracht werden können.
Bei den Standort-Zwischenlagern handelt es sich um Lagerhallen, in welche die Transport- und Lagerbehälter mit den abgebrannten Brennelementen eingestellt werden. Sie bieten neben den Lagerbehältern, die in erster Linie die Sicherheit der Zwischenlagerung gewährleisten, zusätzlichen Schutz gegen Auswirkungen von Erdbeben, Blitzschlag, Hochwasser und Brand.
Lagerbehälter
Es handelt sich um Spezialbehälter für Brennelemente, die den Markennamen CASTOR® tragen. Dieser Name steht für die Wörter Cask für Storage and Transport of radioactive Material (Behälter zur Lagerung und zum Transport radioaktiven Materials).
Das Material des Behälterkörpers besteht aus dehnbarem Gusseisen mit Kugelgraphit und ist in einem Stück als einseitig geschlossener Zylinder gefertigt, wobei die Oberseite des Behälters zur Aufnahme und räumlichen Fixierung der Brennelemente dient.
Der gesamte Behälterkörper ist etwa sechs Meter lang, hat einen Durchmesser von knapp 2,5 Metern und Wandstärken von ungefähr 40 Zentimetern.
Die Behälter sind mit einem Deckelsystem in Form einer Doppelbarriere, dem Primär- und dem Sekundärdeckel, technisch dicht verschlossen. Ein Druckschalter überwacht permanent die Dichtheit des Behälters.
So kann ein Behälter z.B. einen Sturz aus 9 Metern auf ein unnachgiebiges Fundament aushalten, eine Hitzeeinwirkung von mindestens 800 Grad überstehen und einem Wasserdruck standhalten, der einer Wassertiefe von wenigstens 200 Metern entspricht. Selbst einen Flugzeugabsturz können die Behälter unbeschadet überstehen.
Problem: Das Verschieben von hochgiftigen und strahlenden Atommüll durch ganz Europa birgt eine Vielzahl von Risiken. Ein Unfall mit den Brennstäben kann katastrophale Folgen haben. Immer wieder warnen Experten davor, dass Castor-Behälter bei Feuer oder einem Aufprall mit hoher Geschwindigkeit beschädigt werden können.
Obwohl die strahlende Fracht durch Wohngebiete rollt, gibt es für atomare Transportunfälle keinen wirksamen Katastrophenschutz.
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