Vorverstärker fristen leider ein Schattenleben. Das liegt daran dass in vielen Endverstärkern die Vorverstärker bereits eingebaut sind (Vollverstärker). Somit sind Vorverstärker nicht so bekannt wie ihre "grossen Brüder", kaum jemand nimmt Notiz von ihnen. Aber sie sind trotzdem genau so wichtig wie alle anderen Komponenten.
Vorverstärker wurden vor allem für die Phono-Eingänge (Plattenspieler) benutzt. Dort mussten sie nicht nur die wenigen Millivolt auf einen akzeptablen Wert verstärken, sondern auch eine Freguenzgangentzerrung vornehmen. Bei den heutigen Medien wie CD, MD etc. ist ein Vorverstärker nicht mehr nötig. Heute verwendet man Vorverstärker nur noch zur Auswahl der Signalquellen und zum Einstellen der gewünschten Lautstärke.
Weil es sich um ganz wenig Elektronik mit entsprechend geringem Aufwand handelt, bietet es sich an, Vorverstärker in einen Endverstärker gleich mit einzubauen, um so ein eigenes Gehäuse inkl. Stromversorgung einzusparen. Denn oft ist die Mechanik und die Stromversorgung das Teuerste am ganzen Gerät. Das Resultat ist ein sogenannter Vollverstärker, der die früher oft zu findende Kombination aus Vor- und Endverstärker fast völlig verdrängt hat. Technisch wie auch klanglich hat man dadurch keine Nachteile zu erwarten, denn auch hier ist der technische Stand sehr hoch. Die aus den 70er Jahren bekannten Probleme der Einstreuung der Ausgangssignale auf die Eingänge (Verkopplung) sind heutzutage absolut kein Problem mehr. Zudem enthalten die meisten Verstärker den diesbezüglich empfindlichen Phonoeingang überhaupt nicht mehr.
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