Eine stehende Welle setzt sich immer aus zwei interferierenden Wellen gleicher Frequenz und Amplitude zusammen. Meist erhält man stehende Wellen bei Reflexion an einer Wand, wobei sich die Welle mit der reflektierten Welle überlagert. Eine stehende Welle zeichnet sich besonders dadurch aus, daß bei ihr keine Energieübertragung mehr stattfindet, wie es bei einer fortschreitenden Welle der Fall wäre. Die Energie wird vielmehr gespeichert. Natürlich wirkt sich auch hier die Dämpfung aus, so daß auf die dauernde Erregung nicht verzichtet werden kann. Man kann bei solchen Wellen sogenannte Knotenpunkte und Bäuche beobachten.
(siehe Abb.5) Die maximale Amplitude einer stehenden Welle ist doppelt so groß wie die der interferierenden Wellen. Stehende Wellen trifft man auch bei den Eigenschwingungen von Körpern an. Die Schwingung 1 in Abb.6 ist die Grundschwingung, Schwingung 2 die 1. Oberschwingung und Schwingung 3 die 2.
Oberschwingung. Die Frequenz der Oberschwingungen ist ein Vielfaches der Grundschwingung. Im Beispiel in Abb.6 sind 3 Körper vorhanden. Allgemein gilt: Bei n Körpern können n Eigenschwingungen entstehen. Wenn man zum Beispiel die Eigenschwingungen eines eingespannten Seils erzeugen will, so muß man sich vorstellen, daß das Seil aus vielen kleinen Körpern besteht, die mit einer elastischen Verbindung versehen sind.
Die Eigenschwingungen eines Seiles sind stehende Wellen, die an beiden Seiten fest sind.
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