Schütze und Relais sind elektromagnetisch betätigte Schalter. Sie bestehen aus einer Erregerspule mit Eisenkern, dem beweglichen Anker und einem oder mehreren Kontakten. Fliesst durch die Erregerspulen ein Strom, zieht sie den beweglichen Anker an und betätigt über isolierende Zwischenstücke die Kontakte.
Kontakte können als Schliesser (Arbeitskontakt), Öffner (Ruhekontakt) oder als Kombination dieser Kontaktarten (Wechsler) ausgebildet sein. Relais haben meist Federkontakte, bei Schützen verwendet man doppelt unterbrechende Kontakte mit Schaltstücken.
Jede Schaltung mit elektromagnetischen Schaltern besteht aus einem Steuerstromkreis und einem Hauptstromkreis. Der Steuer- und der Hauptstromkreis können elektrisch getrennt sein (galvanische Trennung)
Mit elektromagnetischen Schaltern kann man mit einem kleinen Steuerstrom einen grossen Laststrom schalten
Bei der Auswahl der elektromagnetischen Schalter ist auf die Spulenspannung, die Stromart und auf die Strombelastbarkeit der Schaltkontakte zu achten.
Schütze
Schütze sind elektromagnetische Schalter, die auch sehr grosse Ströme schalten können. Leistungsschütze haben meist drei Hauptstromkontakte und zusätzlich mindestens einen Steuerstromkontakt. Die Hauptstromkontakte schalten die Aussenleiter an den Verbraucher. Sie sind in getrennten Schaltkammern angeordnet und bei grösserer Schaltleistung mit Lichtbogen-Löscheinrichtungen ausgestattet. Steuerkontakte darf man deshalb nicht als Hauptstromkontakte, sondern nur zum Steuern und Melden verwenden.
Schütze gibt es für Gleich- und Wechselspannung. Gleichstromschütze arbeiten nahezu brummfrei (Waschmaschinen- und Boilerschütze resp. Warmwasserspeicherschütze).
Relais
Relais sind elektromagnetische Schalter mit meist geringer Schaltleistung. Abhängig vom Kontaktmaterial können sie Ströme bis 10 A bei Schaltspannung bis 250 Volt schalten. Relais werden mit Erregerspulen für Gleich- und Wechselspannung hergestellt. Die Spulenspannungen betragen 2,5 bis 230 Volt. Relais setzt man meist im Bereich der Nachrichtentechnik oder zur galvanischen Trennung zwischen elektronischer Steuerung und dem Leistungsteil (Netzseite) ein.
Das sogenannte Monostabile Relais ist das "normale" Relais, das wir alle kennen: nach Abschalten des Erregerstromes fällt es in seine Ruhestellung zurück. Das bistabile Relais behält seinen Schaltzustand durch die Remanenz des Eisenkernes auch nach dem Abschalten des Spulenstromes bei. Bistabile Relais werden grundsätzlich mit Gleichspannung betrieben und können mit einer oder zwei Spulen ausgerüstet sein. Bei der Ausführung mit nur einer Spule bewirken Impulse mit umgekehrter Polarität eine Umschaltung der Kontakte. Bei der Ausführung mit zwei Spulen ist je ein Eingang für das Setzen und Rücksetzen vorhanden.
Stromstossrelais (Schrittschalter) haben eine zusätzliche Antriebsmechanik. Mit jedem Impuls wird der Schaltzustand geändert.
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