Das russische Parlament hat in dritter und letzter Lesung ein Gesetz erlassen, das den Import von radioaktiven Abfällen aus dem Ausland erlaubt.
Russland will künftig neben Frankreich und Großbritannien eine führende Rolle bei der Wiederaufarbeitung von internationalem Atommüll spielen. Der durch eine anhaltende Wirtschaftskrise geschwächte Staat erhofft sich dadurch dringend benötigte Deviseneinnahmen. Russland sei bereit, in den kommenden 20 Jahren bis zu 20 000 Tonnen abgebrannter Brennelemente und nuklearer Abfälle zu importieren, erklärte der Vizeminister im Ministerium für Atomenergie. Dadurch seien Einnahmen von insgesamt etwa 15 Milliarden US-Dollar zu erwarten. Russland hätte dann endlich genug Geld, um auch seinen eigenen Atommüll wiederaufzuarbeiten.
Die Befürworter des Gesetzes sprechen von abgebrannten Brennstäben, die nur vorübergehend zur Wiederaufbereitung in Russland gelagert und nach 30 Jahren wieder in die Ursprungsländer zurückgeschickt werden sollen.
Die mit dem Import verbundenen Probleme seien nicht abgeklärt worden, erklären aber Kritiker. Russland sei gar nicht vorbereitet, so große Mengen von Atommüll aufzunehmen. Ein den notwendigen Sicherheitsnormen entsprechender Transport der gefährlichen Fracht über Tausende von Kilometern bis zu den Endlagern in Sibirien ist nicht gewährleistet. In Russland hat es mehrere schwere Unfälle in atomaren Endlagern gegeben.
Zum Schluss möchte ich noch sagen, dass ich gegen Atomkraft bin, denn wie wir bereits in BOW, VOW und Englisch gehört haben, gibt es Alternativen. Ich finde es unverantwortlich einen riesigen nuklearen Müllberg für die nachkommenden Generationen zu hinterlassen.
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