Die Erdkugel ist von einem magnetischen Feld umgeben, dessen magnetische Flußdichte zwischen etwa 30 µT bis 60 µT liegt (1 µT = 10-6 Tesla). Das Feld weist in der Umgebung der magnetischen Pole eine höhere Flußdichte auf als im Bereich des Äquators; außerdem variiert das Feld örtlich. In den Dimensionen, in denen es auf uns einwirkt, kann es jedoch als homogen angesehen werden. (Katalyse e.V. 1994, S.21)
Angenähert wird das erdmagnetische Feld durch einen im Erdmittelpunkt befindlichen magnetischen Dipol, dessen Achse um 11,4° gegen die Rotationsachse der Erde geneigt ist und die Erdoberfläche an den geomagnetischen Punkten durchstößt. Diese liegen in der Nähe geographischen Pole und sind jene Punkte der Erdoberfläche, in denen die Feldlinien senkrecht stehen. (Leitgeb 1991, S. 94)
Die Bedeutung des Erdmagnetfeldes liegt darin, daß es hochenergetische, aus den Tiefen des Weltraums kommende, geladene Teilchen ablenkt und so die Erdoberfläche vor ionisierenden Strahlungen aus dem Weltraum schützt.
Es ist allgemein bekannt, daß sich schwache statische Magnetfelder auf Lebewesen auswirken, für sie sogar oft von großer Bedeutung sind. Zugvögel z.B. besitzen zur Orientierung Eisenoxidkristalle am Ende des Trigeminusnervs, die sich im Erdmagnetfeld ausrichten. Da man beim Menschen bisher kein derartiges Sinnesorgan gefunden hat, bleibt die Frage, wie wir eigentlich elektromagnetische Felder wahrnehmen offen (P.M Magazin 1/1998, S.51).
Erdmagnetische Stürme sind plötzliche, relativ starke zeitliche Variationen des erdmagnetischen Feldes. Sie sind Teil der erdmagnetischen Aktivität und werden durch besondere, in der Ionosphäre auftretende, Stromsysteme und durch starke Plasmaschwingungen, die durch die Sonnenaktivität (Eruptionen auf der Sonnenoberfläche) erzeugt werden, in der Magnetosphäre hervorgerufen (Leitgeb 1992, S. 95). Auf Grund dieser Inhomogenitäten kann das schwankende Erdmagnetfeld auf den menschlichen Organismus wie niederfrequente Wechselfelder wirken (Katalyse e.V. 1994, S.23).
Auswirkungen starker Magnetstürme auf Schizophrene und manisch Depressive konnte Becker 1993 feststellen. Eine direkte Beeinflussung der Gehirnpotentiale und Gehirnaktivitäten scheint ebenfalls stattzufinden. (Katalyse e.V. 1994, S. 71) Tiefergreifende Erkenntnisse über die detaillierten biologischen Vorgänge im Körper liegen auch hier noch nicht vor (Katalyse e.V. 1994, S. 21).
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