Es kommt durchaus vor, dass ein Blitz auch Flugzeuge in der Luft oder am Boden trifft. Meist bleibt dies ohne Folgen, weil die metallene Flugzeughülle die Passagiere nach dem Faradayschen Prinzip wie im Auto - oder auch im Eisenbahnwagen oder in der Gondel einer Seilbahn - schützt. Im allgemeinen ist das mit Gewittern verbundene unruhige Flugwetter (Turbulenzen) viel gefährlicher als der Blitz.
Blitzschlag kann allerdings die elektronischen Instrumente an Bord beschädigen.
Das Blitze auch Raketen treffen können, zeigte sich beim Start des amerikanischen Mondschiffes Apollo 12. Unmittelbar nach seinem Start auf Kap Kennedy wurde es zweimal in einem Zeitabstand von 16 Sekunden von Blitzen getroffen. Die Witterungsbedingungen für diesen Raumflug waren im Augenblick des Startes denkbar ungünstig, da dunkle Gewitterwolken am Himmel hingen. Trotzdem wurde - wohl um das Gesamtunternehmen nicht in Fragen zu stellen - der Start freigegeben. So kam es rund 36 Sekunden danach zum ersten Blitzeinschlag, der kurzzeitig die Stromversorgung der Raumkapsel außer Funktion setzte.
Nach übereinstimmenden Beobachtungen soll diese atmosphärische Entladung zwischen der Erde und dem erdschwindenden Mondschiff erfolgt sein. Die Entladung hatte sich vom Boden aus in Richtung des Feuerschweifes der Rakete fortgepflanzt. Aller Wahrscheinlichkeit nach dürfte das Raumschiff in eine mit elektrischen Ladungen angehäufte Gewitterwolke vorgestoßen sein. Der Gasstrahl der Rakete bildete eine elektrisch leitfähige Gassäule, die geradezu geeignet war, die Entladung zwischen der Erde und der Gewitterwolke hervorzurufen.
Der zweite Einschlag, etwa 52 Sekunden nach dem Start, bewirkte einen kurzzeitigen Ausfall der Steuersysteme. Viele Anzeichen sprechen dafür, dass die über 100 Meter lange Mondrakete zwei in den Gewitterwolken vorhandene, gegenpolige Landungsansammlungen überbrückt und dadurch einen Wolke-Wolke-Blitz verursacht hatte.
Man kann von großem Glück sprechen, dass beide Blitzschläge zu keinen ernsthaften Folgen führten.
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