Die Dendrochronologie (Dendron = Baum, Chronos = Zeit, Logos = Kunde - dem altgriechischen entnommen) stellt eine präzise, jahrgenaue Datierungsmethode dar, die über den Vergleich der Jahrringfolgen die zeitliche Zuordnung von Hölzern ermöglicht. Sie findet eine breite Anwendung in der Archäologie, Bau- und Kunstgeschichte. In Verbindung mit Klima- und Umweltfragen leistet die Dendrochronologie in zahlreichen Teilgebieten der Geowissenschaften ( Fluß-, Küsten-, Gletscher- und Vulkanforschung) einen wertvollen Beitrag. Über die chronologischen Aspekte hinaus sind diesen Untersuchungen gemeinsam, daß sie, mit Hilfe der in den Jahrringen gespeicherten Informationen, Umwelteinflüsse verschiedenster Art erkennen und interpretieren.
Gehölze weisen unter identischen Klima- und Standortbedingungen sowohl in semiariden, als auch in gemäßigten und borealen Klimazonen einen ähnlichen Jahreszuwachs auf. Die individuellen Jahrringmuster - die Abfolgen von engen und breiten Jahrringen- können optisch miteinander verglichen und zeitlich zugeordnet werden. Nach einer Vermessung der Jahrringbreiten werden sie für den visuellen Vergleich in Kurven umgesetzt. Statistische Berechnungen, mit Hilfe spezieller Korrelationsprogramme, unterstützen dieses Vorgehen. Durch Mittelung der Jahrringserien im Überbrückungsverfahren können lange Jahrringchronologien aufgebaut werden, die dann wiederum als Grundlagen für die Datierung weiterer Hölzer zur Verfügung stehen. .
Damit sind Sedimente, Ereignisse und klimatische Bedingungen der vergangenen 3 000 bis 4 000 Jahre exakt zu datieren.
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