Der Bildschirm eines Fernsehgerätes, eines Rechners (PC), eines Oszillographen, eines Radargerätes... alle diese Geräte gestatten es, sich bewegende Bilder sichtbar zu machen. Der Bildschirm ist der vordere Teil einer Kathodenstrahlröhre. Heute kann man sich schwerlich jemanden vorstellen, der noch nie eine derartige Röhre gesehen hätte.
Die Erfindung der Kathodenstrahlröhre und des Radios ist um dieselbe Zeit, nämlich gegen Ende des 19. Jahrhunderts erfolgt.
Wissenschaftler stehen symbolhaft für diese Epoche, andere sind zu berühmten Söhnen ihrer Wirkungsstätten avanciert und auf Straßenschildern verewigt. Andere dagegen sind die Opfer historischer Wirren und geographischer Veränderungen geworden; sie sind so gut wie vergessen.
Ferdinand Braun, geboren in Fulda, Professor an der Universität in Straßburg, gehört zu dieser letzten Gruppe. Vor hundert Jahren erfand er die Kathodenstrahlröhre, den Vorgänger der modernen Fernsehröhre. Experten nennen sie deshalb heute noch Braunsche Röhre.
Ab 1899 beschäftigte er sich mit der drahtlosen Telegraphie und erfindet ein Verfahren, das dieser Entwicklung neuen Aufschwung gibt. 1901 überbrückt Marconi den Atlantischen Ozean mit einer telegraphischen Funkverbindung. 1906 arbeitet Ferdinand Braun am ersten Kristallempfänger. Bereits zu Beginn seiner Laufbahn hatte er den Gleichrichtereffekt bei Halbleitern entdeckt. Für seine Arbeiten wurde ihm 1909, zusammen mit Marconi, der Nobelpreis in Physik verliehen.
Wer war Ferdinand Braun? Wie lebte ein Wissenschaftler im neunzehnten Jahrhundert? Was ist die Geschichte der Kathodenstrahlröhre und seiner anderen Entdeckungen? Warum ist Ferdinand Braun so wenig bekannt?
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