\"Erneuerbare Energien\" verwenden die natürlichen
Energieströme der Erde und tasten die endlichen
Energievorräte wie fossile Brennstoffe und
Atomenergie nicht an. Wenn alternative Energien
vernünftig eingesetzt werden, sind sie ökologisch
verträglich. Heute decken diese Energieträger, vor
allem Wasserkraft und Biomasse, bereits 14 Prozent
des globalen Energiebedarfs. Seit einigen Jahren
sinken die Kosten für erneuerbare Energien. Zwar
sind diese Energiesysteme in der Finanzierung
teurer, dafür ist der Betriebsaufwand niedriger als
bei Systemen auf fossiler Basis. Bei niedrigerem
Zinssatz (acht Prozent oder weniger) sind
Technologien für Windenergie,solarthermische
Energie, Biomasseverbrennung, passive
Solarenergienutzung in Gebäuden (wie z.B. in
Wintergärten), Wasserkraft und Erdwärme gegenüber
fossiler Energieversorgung in manchen Ländern heute
schon konkurrenzfähig. In der Bundesrepublik
beispielsweise erzeugt ein neues Kohle-Kraftwerk
Strom zu 0,13 DM und 0,16 DM pro Kilowattstunde.
Eine Kilowattstunde aus einer modernen
Windkraftanlage ist für 0,14 DM zu haben. In
abgelegenen Gebieten ist Elektrizität aus
Solarzellen schon jetzt günstiger als Dieselstrom;
sie dürfte sich bis 2010/2015 als kostengünstige
Alternative zu herkömmlicher Energie aus fossilen
Kraftwerken erweisen. Weltweit sind die Preise für
erneuerbare Energiequellen gefallen. Binnen eines
Jahrzehnts ist Elektrizität aus Windenergie in den
USA und Dänemark um 70 Prozent billiger geworden.
Die Kosten für solarthermische Energie sind seit
1980 um 75 Prozent gesunken und werden sich bis zum
Jahr 2000 um weitere 25 Prozent reduzieren. Wenn
die Anlagen und technischen Geräte in
Massenproduktion gefertigt würden, könnte der Preis
für Strom aus Solarzellen um 75 Prozent gesenkt
werden. Heute kostet eine Kilowattstunde 1,30 DM
bis 3,50 DM pro Kilowattstunde, dann würde der
Kunde weniger als 0,50 DM bezahlen.11 Aus Analysen
verschiedener Forschungsinstitute ergibt sich, daß
erneuerbare Energien in zwanzig bis dreißig Jahren
mit fossilen Brennstoffen im Preis konkurrieren
können. Die Studie projektiert einen anfänglich
bescheidenen Beitrag der direkten Nutzung der
Sonnenenergie zur Heizkraft: im Jahr 2100 maximal
20 Prozent in den sonnigsten Regionen, im Jahr 2030
schon 10 Prozent. Es wird angenommen, daß mehr
Strom erzeugt wird und die Elektrizität im Jahr
2100 vor allem durch den Einsatz von
Elektrowärmepumpen der wichtigste Energieträger
sein wird. Eine kurzfristige Verwendung von
Biomasse hängt von der schnellen Verbreitung
ökologischer Landbaumethoden ab. Das bedeutet
jedoch nicht, daß weiter im gegenwärtigen Umfang
und Tempo Wälder abgeholzt und intensive
Monokulturen betrieben werden. Biomasse und
Wasserstoff decken den Großteil des restlichen
Bedarfs.
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