Unter Weltbild versteht man die Zusammenfassung aller in einer bestimmten Zeit vorhandenen Erkenntnisse von Natur und Welt zu einer wissenschaftlichen Gesamtschau. Es kann auf philosophischem Bemühen fußen, kann durch wissenschaftliche Theorien oder religiöse Glaubenssätze geprägt sein; es kann seine Eigenarten jedoch genauso gut durch Aberglauben oder einseitige Verblendung erhalten. Bereits die direkte, noch unbewusste Wahrnehmung eines Säuglings ist also ein Weltbild.
Es gibt die verschiedensten Entwürfe für Weltbilder. So kann die Form des ganzen eine Kugel oder Halbkugel sein, ein Rad oder ein Ei. Auch Schildkröte, Kuh, Mensch, Weltbaum oder Turm wurden vorgeschlagen. In sich bestehen sie aus mehreren Sphären. Es können je ein Raum des Diesseits und des Jenseits gedacht sind, oder das diesseits der Menschenwelt liegt zwischen einer Himmelswelt und einer Unterwelt. Das ganze Himmelsgewölbe mit den Sternen dreht sich nach antiker Ansicht um eine Weltachse. Diese geht durch einen Nabel der Welt, der je nach Volk an verschiedenen Orten angesiedelt wird. In der Himmelswelt leben die lichten Gottheiten und die Seligen, hier befinden sich das Paradies, die Gestirne und Erscheinungen wie den Regenbogen, der auch Brücke zur Menschenwelt ist. In dieser befindet sich alles dem Menschen mit den fünf Sinnen erfassbare. Auch verschiedene elbische Wesen hausen hier, etwa die Kobolde. In der dunklen Tiefe der Unterwelt befindet sich das Totenreich. Die zeitliche Dimension sieht die Welt als entweder für ewig, für endlich, mit einer Schöpfung und einer Endzeit an oder als zyklische Abfolge von Werden, Vergehen und erneuter Schöpfung. Einige Weltbilder sind der germanische Weltenbaum Yggdrasill, der griechische Kosmos.
Das Problem der Abweichungen ließ einen nicht ruhen: den deutschen Mathematiker und Astronom Johannes Kepler (1571-1634). Er war von Jugend an fasziniert von den Planetenbewegungen und wollte dem kopernikanischen System zum Durchbruch verhelfen. Doch Kepler wusste: Kopernikus musste - zumindest was seine Annahmen zu den Kreisbahnen um die Sonne betraf - irren. Irgendetwas stimmte nicht an seiner Theorie. Aber was?
Lehre von der sonne als Zentrum des Universums, um das alle anderen Himmelskörper kreisen. Diese Idee taucht ansatzweise bereits in der Antike auf, wurde jedoch erst im 16. Jhd. von dem polnischen Astronomen Nikolaus Kopernikus zur Theorie ausgearbeitet. Steht im Gegensatz zum geozentrischen (oder ptolemäischen) Weltbild, das die Erde als Mittelpunkt annimmt und bis zu Beginn der Neuzeit von der katholischen Kirche als offizelle Lehrmeinung vertreten wurde.
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