Jürgen Trittin möchte den Ausstieg schon in sechs Jahren über die Bühne
kriegen, doch das würde den Steuerzahler, also uns, Milliarden kosten. Also ist
Jürgen nur ein fanatischer Grüner, der ohne Rücksicht auf sein Ziel vorprescht.
Herr Schröder hingegen möchte gemeinsam mit den KKW Betreibern einen
Konsens finden. Aber muß man einem Menschen nicht erst die Pistole auf die
Brust setzen, bevor er sich ins eigene Fleisch schneidet? Der Brief der Veba,
Bayernwerke und RWE zum Beispiel ist eine Unverschämtheit sondergleichen.
Man könne keinen Konsens finden, wenn die Forderungen schon vor dem
Gespräch fest stehen würde. Entweder die Konzerne haben schon mehr Macht,
als man allgemein denkt oder sie leiden an gewaltiger Selbstüberschätzungen.
Die Grünen möchten natürlich ihr Wahlversprechen halten und den
schnellstmöglichen Ausstieg, doch sie wollen auch keinen Schadenersatz zahlen.
Das erscheint nicht nur mir unmöglich, die Stromkonzerne haben alle eine
Genehmigung für das Betreiben der KKWs, wenn die Bundesregierung ihnen
diese bis 2004 grundlos entziehen würde, stände ihnen sicherlich Schadenersatz
(ca. 83 Milliarden Mark) zu. Hinzu kämen noch 150 000 Arbeitslose und 100
Milliarden Mark für das Abwracken der 19 deutschen Meiler. Auch wären da
noch Frankreich und England die längerfristige Verträge für die Aufbereitung
von Brennstäben mit der Bundesregierung haben. Ein schneller Atomausstieg ist
also nicht ohne erhebliche finanzielle Verluste möglich, doch dieses Land hat
angeblich kein Geld, ergo der Koalitionsvertrag kann ebenso wie das
Wahlversprechen nicht eingehalten werden. Was die Umwelt angeht, so können
wir davon ausgehen, dass beim sofortigen Ausstieg, wir nicht zu hoffen dürfen,
unsere eigenen Vorgaben zum CO²-Ausstoss zu erfüllen. Aber ob die anderen
Länder dieses Problem lösen können bleibt noch abzuwarten.
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