Schon sehr früh beschäftigten sich die Physiker mit dem Phänomen der Lichtausbreitung. Sie glaubten nicht an eine unendlich schnelle Aus¬brei¬tung und wollten deshalb die Lichtgeschwindigkeit herausfin¬den. Hierzu gibt es von den verschiedenen Physikern je eine eigene Me¬thode:
Olaf Römer, ein Schwede, hatte schon 1675 folgende Versuchsanord¬nung;
Er berechnete den Abstand von der Erde zur Sonne mit 150.000.000 km und fand durch die Beobachtung des Jupitermondeintrittes in den Schat¬ten des Jupiter eine Zeitverzögerung von 1000s. heraus. Die er¬rechnete er dadurch, daß er einmal die Eintrittszeit des Jupiter¬mondes von der Konjunktion der Erde aus und einmal von der Opposi¬tion aus beobach¬tete. Die erlangten Werte ließen sich dann in die For¬mel für Geschwindig¬keit einsetzten:
V = S : T = 300.000.000 km : 1000 Sekunden = 300.000 km /s
Hiermit lag er schon sehr früh sehr nah an unseren heutigen Werten; denn unsere Geschwindigkeit des Lichtes wird mit Cv = 299700000 km/s angegeben. Fizeau berechnete die Lichtgeschwindigkeit 1849 mit einer anderen Methode:
Er nahm eine Lichtquelle, ließ das Licht durch eine Linse bündeln und richtete diesen Lichtstrahl auf ein Zahnrad mit 720 Zähnen. Der Licht¬strahl ging durch den halbdurchlässigen Spiegel, desweiteren durch eine
Aussparung im Zahnrad und traf auf einen senkrecht aufgestellten Spie¬gel. Der Abstand zwischen dem Zahnrad und dem Spiegel betrug genau 8633m.
Der reflektierte Strahl wurde wieder gebündelt und zurück durch das Zahnrad auf den halbdurchlässigen Spiegel geworfen. Hier wurde er dann zum Beobachter umgelenkt. Drehte sich das Zahnrad nun schnell genug, so wurde der Strahl durch eine andere Lücke zurückgeworfen. Das Zahn¬rad mußte sich nun 12,6 mal gedreht haben, damit der Licht¬strahl wieder durch eine Aussparung fiel. Anhand dieser Tatsache läßt sich die Lichtge¬schwindigkeit folgendermaßen errechnen:
S = 2 x 8633m
t = 1 : 2 x 720 x 12,6
V = 17,266 : 1 : 2 x 720 x12,6
= 313165,44 km/s
Mit diesem Wert liegt Fizeau etwas weiter entfernt von unserem Wert, als Olaf Römer 174 Jahre früher!
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