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Wir sind Bewohner einer Spiralgalaxie mit dem Namen Milchstraße. Im Sternbild Jungfrau hat das Hubble-Teleskop eine ähnliche Galaxie, NGC 4639, fotografiert.
Ein Bewohner dieser Welteninsel würde unsere Milchstraße ähnlich wahrnehmen: als ein Meer von etwa hundert Milliarden Sternen, von feurigen Gasnebeln durchzogen, die Geburtsstätten von Sternen sind und jeder dieser Sterne ist eine Sonne wie die unsrige.
Bei seinem Blick in unsere Milchstraße von innen her vermag das Hubble-Teleskop selbst dichte Sternhaufen in getrennte Lichtpunkte aufzulösen. Diese fremden Sonnen unterscheiden sich teilweise drastisch in Farbe und Helligkeit. Dennoch haben die Astronomen darin eine einfache Ordnung erkannt: sie wird bestimmt durch die anfängliche Masse eines Sterns und durch dessen Alter.
Sterne werden geboren aus Gaswolken, die von rußigem Staub dunkel gefärbt sind. Unter dem Druck der eigenen Schwere fallen die Wolken in sich zusammen und werden undurchsichtig. Einzelne Bereiche verklumpen sogar zu glühenden Gasbällen. Auf diese Weise entstehen Hunderte von Sonnen auf einmal. Diese frühen Phasen der Sternentstehung bleiben allerdings den Okularen des Hubble-Teleskops verborgen bis die jungen Sonnen sich mit überschwenglicher Energie aus Gas und Staub befreien. In gegensätzliche Richtungen schießen Gasfontänen, sogenannte Jets, aus jeder einzelnen Geburtsstätte. Wo die die Jets auf das umliegende Gas treffen und abgebremst werden, entstehen farbenprächtige Lichteffekte . Noch rätseln die Astrophysiker über den Beschleunigungsmechanismus - wahrscheinlich wirken hier starke Magnetfelder.
Bei diesem Objekt konnte Hubble genau von der Seite zuschauen: Die Babysonne liegt noch verborgen in einem flachen Materiestrudel, der nach wie vor ihre Masse vermehrt und aus dem beidseitig die Jets herausschießen. Die Forscher fragen sich: Erhält sich, wenn sich der Geburtsprozeß beruhigt hat, von dem Strudel womöglich eine flache Scheibe aus Gas und Staub, aus der sich einmal Planeten bilden werden?
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