Die Aktivität eines Stoffes erlaubt kaum Rückschlüsse auf die Wirkung der Radioaktivität auf Mensch und Tier zu machen.
Um die sogenannte biologische Wirksamkeit von radioaktiver Strahlung zu ermitteln, muß die Masse des betroffenen biologischen Objekt (Mensch, Tier, Pflanze) in Bezug zu der tatsächlich aufgenommenen Energie gesetzt werden; außerdem ist die Art der hauptsächlich wirksam gewordenen Strahlung ein wesentlicher Faktor (α-Strahlung schädigt die Zellstruktur am meisten). Maßeinheit für die so zu errechnende Äquivalentdosis ist das Sievert (Sv).
Anmerkung: Die früher oft verwendete Einheit rem ist seit dem Unfall von Tschernobyl von der Einheit Sievert abgelöst worden, da es sich beim rem um den hundertsten Teil der Maßeinheit Sievert handelt. Um die hohen Dosen der Personen im heutigen Sperrgebiet besser beschreiben zu können, eignet sich die "modernere" Einheit besser, zumal diese auch international verständlich ist.
Übrigens: Mit der Angabe der reinen Äquivalentdosis - also der aufgenommenen Strahlenart und Strahlenart - kann die biologische Wirksamkeit der Strahlung auf das lebende Gewebe noch nicht völlig erfaßt werden. Selbstverständlich muß auch der Faktor Zeit berücksichtigt werden: Es macht doch einen Unterschied, ob die gleiche Dosis in einem länger oder kürzer andauernden Zeitraum zur Wirkung kommt. Beispiel: Wenn man sich im Urlaub jeden Tag 10 Minuten in der Sonne aufhält ist das unschädlich. Sollte man 8 Stunden in der Sonne verweilen, ist die Wirkung der Sonne (die ja übrigens auf die Haut eine ähnlich zellschädigende Wirkung hat) viel größer: Der Sonnenbrand ist da.
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