Spaltpolmotoren werden für Leistungen von Bruchteilen eines Watts bis zu ca. 100 W. Der konstruktive Aufbau von Spaltpolmotoren ist einfach, die niedrigen Fertigungskosten ergeben einen günstigen Preis, so das der Spaltpolmotor in vielen Anwendungsgebieten verwendet wird. Zu beachten sind jedoch seine Nachteile im Vergleich zu anderen Motoren, der schlechte Wirkungsgrad und die oftmals ungünstige Drehmoment-Drehzahl-Kennlinie.
Aufbau des Spaltpolmotors.
Bild Seite 146 Elektrotechnikbuch Abb. 1
Sein Ständer besteht aus einem Dynamoblechpaket mit ausgeprägten Polen und einer Wechselstromerregerwicklung Die Pole haben einen Spalt . Daher der Name. In diesem liegt ein Teil des Kurzschlußringes aus Kupfer oder Aluminium, der einen Teil des Poles umschließt. Der Läufer besteht aus einem Kurzschlußkäfig mit verschränkten Stäben, aus der Welle und dem Blechpaket.
Der Kurzschlußring ist nun als eine Art eigene Wicklung zu betrachten die um den Winkel räumlich versetzt zur Hauptwicklung angeordnet ist.
Funktionsweise des Spaltpolmotors
Bild Seite 146 Abb2 Elektrotechnikbuch
Beim Anschluß einer Wechselspannung u1 wird in dem Kurzschlußring eine Spannung u2 induziert, die dem Hauptfeld und damit dem Strom i1 um 90° nacheilt. Es fließt ein Strom i2, der der Spannung u2 wegen des induktiven Blindwiderstandes des Kurzschlußringes nacheilt. Der Spaltpolmotor hat zwei räumlich versetzt angeordnete Spulen, die von Strömen durchflossen werden, zwischen denen einen Phasenverschiebung besteht. Ihre Magnetfelder überlagern sich zu einem elliptischen Drehfeld. Es dreht sich vom Hauptpol in Richtung zum Spaltpol. Das Anlaufdrehmoment beträgt ca. 50% Nennmoments. Der Läufer hat die gleiche Drehrichtung, da es sich hier um eine Asynchronmaschine handelt. Durch Umschalten der Spannungsanschlüsse kann man die Drehrichtung natürlich nicht umstellen.
Maschinen dieser Art zeigen das typische Betriebsverhalten der Asynchronmaschinen. Aufgrund der Ständerform entstehen große Streufelder. Die Verluste im Kurzschlußring sind relativ hoch. Diese Maschinen haben daher einen schlechten Wirkungsgrad, einen kleinen Leistungsfaktor cos und ein niedrigeres Anzugsmoment.
Bild 4.3 Seite 84 im Kleinstmotorenbuch
Das Bild auf der vorgehenden Seite zeigt den Vergleich der asynchronen Drehmomente und der Amplituden der Pendelmomente doppelter Netzfrequenz in Abhängigkeit von der Drehzahl zwischen einem Kondensatormotor und einem Spaltpolmotor etwa gleicher Leistung.
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