Der Ausschnitt einer Szene, die eine Kamera von beliebigen Standorten aufnimmt, hängt von der Objektivbrennweite und dem Aufnahmeformat ab. Die Konstrukteure von Kameras mit Fixfokus - Objektiv streben einen Kompromiß an. Ein zu weiter Aufnahmewinkel würde alles zu klein und zu weit weg erscheinen lassen, und ein zu kleiner Bildwinkel würde zu wenig von der Szene auf das Bild bringen. Es hat sich eingebürgert, die Formatdiagonale als Normal - oder Standardbrennweite für jedes Format vorzusehen. Wenn auch Kameras mit unterschiedlichen Formaten unterschiedlich lange Standardbrennweiten aufweisen, so wird doch damit jeweils ungefähr der gleiche Bildwinkel erfaßt.
Einäugige Spiegelreflex - und Großformatkameras erlauben, das Normalobjektiv gegen andere Objektive mit längerer oder kürzerer Brennweite auszutauschen. Der Wechsel der Brennweite führt zu einem breiteren oder engeren Bildwinkel. Aber das Objektiv muß in jedem Fall die gesamte Bildfläche mit einem Bild gleichmäßiger Qualität auszeichnen. Es wäre sinnlos, das Normalobjektiv einer Kleinbildkamera als Weitwinkelobjektiv auf eine 6 x 6 - Kamera zu setzen, obwohl die Brennweite durchaus stimmen würde. Aber das Kleinbildobjektiv ist eben nur dafür konstruiert, eine Fläche von 24 x 36 mm scharf auszuzeichnen. Auf einer größeren Kamera würde das gleiche Objektiv ein Bild liefern, das an den Rändern zu dunkel und unscharf wäre.
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