2.4.1 Allgemeines
Auch die Nutzung von Biomasse zur Erzeugung von Elektroenergie ist eine indirekte Form der Nutzung der Sonnenenergie. Die Energie die Pflanzen bei der Photosynthese durch das Umwandeln energie-armer in energiereiche Stoffe mit Hilfe von Sonnenlicht erhalten und abspeichern kann durch Verbrennung genutzt werden.
Die Nutzung von Biomasse als Treibstoff oder Brennmaterial hat neben den Vorteilen die auch Wind-räder zu einem niedrigeren Investitionspreis (etwa 1800,00 € für 600 kW) bieten: Umweltverträglichkeit da CO²-neutral, Selbsterneuerung der Quellen durch Sonnenenergie, geringe Unterhaltskosten und Netzunabhängigkeit, noch weitere Vorteile. Die Nutzung von Biomasse, zum Beispiel auf einem Rinder-hof, verringert die Müllproduktion (ein Standardrind erzeugt täglich 45 Kg für Vergasung tauglichen Biomüll) und bei der Vergasung bleiben hochwertige biologische Dünger als Nebenprodukt übrig. Biogasanlagen gelten als CO²-Emmisionfrei, obwohl bei der Verbrennung CO² freigesetzt wird. Diese Behauptung erscheint auf den ersten Blick paradox. Sie ist aber zutreffend da bei der Verbrennung von Biomasse oder Biogas nur soviel CO² freigesetzt wird, wie diese vorher selbst aufgenommen haben (durch Photosynthese bzw. Nahrungsaufnahme).
Zwar veranschlagen Biogaskraftwerke mit 3000,00 bis 6000,00 € je Kilowatt gewaltige Investitions-summen, jedoch werden sie mit einem festgeschriebenen Verkaufspreis für die Einleitung des Stroms ins Netz von etwa 50 Cent pro kW/h stark gefördert. Somit sind selbst kleine Anlagen ab 60 kW schon eine neue Einkommensquelle für zum Beispiel kleine Viehhöfe.
Obwohl die Anzahl von Biokraftwerken in letzter Zeit schnell zunimmt, rechnet das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten (BMC) damit, dass die Biokraftwerke in nächster Zukunft nur eine Gesamtleistung von etwa 17 Milliarden Kilowattstunden erreichen. Damit werden nur ein paar Prozent des deutschen Strombedarfs abgedeckt werden können.
2.4.2 Funktion einer Biogasanlage
In einer Biogasanlage werden Gülle, Viehmist, Schälreste aus der Obst- und Gemüseverarbeitung oder Abfälle verwertet. Die Eingangsstoffe werden mit Hilfe von Mikroorganismen in Biogas umgewandelt. Die Mikroorganismen setzen dabei Zucker, organische Säuren und Alkohole zunächst in Wasserstoff und Essigsäure und später in Biogas um. Das entstandene Biogas besteht zu 2/3 aus Methan und zu 1/3 aus Kohlendioxid. Der Heizwert des Biogases entspricht etwa 0,6 Litern Heizöl.
2.4.3 Beurteilung
Ich denke das die Nutzung von Biomasse in Zukunft weniger bei der Erzeugung von Elektroenergie, als bei der Verwendung als Brennmaterial (Wärmeerzeugung) und Treibstoff liegen wird. Die Biokraftwerke haben zu wenig Leistung um den Stromhaushalt wesentlich zu beeinflussen, werden aber für die Besei-tigung von Biomüll unerlässlich sein.
3. Windkraftwerke am Beispiel Wolgast
Seit 1996 wurden rund um Wolgast 17 Windkraftanlagen von Privaten Investoren errichtet. Mit einer Leistung von 500 bis 1500 kW tragen sie ihren Anteil zur Deckung unseres Strombedarfs bei. Der von den Anlagen produzierte Strom wird zu einem staatlich festgeschriebenem Förderpreis verkauft und in das Netz eingeleitet.
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