Österreich zählt im internationalen Vergleich zu den vom Tschernobyl-Fallout am stärksten betroffenen Ländern.
Besonders betroffen sind folgende Gebiete:
. Ein von Norden bis zu den Hohen Tauern verlaufender Streifen: Teile des Wald-, Mühl-Viertels, die Gegend um Linz, die Welser Heide, die Pyhrngegend, Salzkammergut, westliche Niedere Tauern und Hohe Tauern bis zu den Zillertaler Alpen.
. Gebiet im Süden Österreichs: Koralpe, Südkärnten (setzt sich nach Italien fort)
Besonders niedrig belastete Gebiete :
. Das ostösterreichische Flachland: Marchfeld, Weinviertel, Tullnerfeld;
. Teile Kärntens, der Steiermark, des Burgenlandes;
. Teile des westlichen Mühl- und Innviertels;
. Der Westen Nordtirols und der Süden Osttirols;
. Teile Vorarlbergs: Rheintal, Südteil des Landes.
Wie auf folgender Karte über die Belastung durch Cäsium-137 österreichischer Böden
Zu sehen ist hat der Gehalt im Laufe von 10 Jahren abgenommen.
Gründe dafür:
1. Physikalischer Zerfall: der radioaktive Zerfall der Radionukleide gemäß ihrer Halbwertszeit (Für 137Cs 30 Jahre)
2. Austrag und Verlagerung: Durch das Abweiden bzw. Ernten von Wiesen und Feldern werden Radionukleide, die vom Boden durch die Wurzeln in die Pflanzen gelangt sind, ausgetragen. Durch Regen, Schneeschmelze, etc. und durch Erosion und die Aktivitäten der Bodenlebewesen kommt es außerdem zur Verlagerung.
Cäsium-137 (Halbwertszeit 30 Jahre) stammt teils von Tschernobyl, teils aber noch aus der Zeit der atmosphärischen Atombombenversuche.
Die Belastung mit Cäsium-137 aus dem Bomben-Fallout beträgt etwa ein Zehntel der Belastung aufgrund des Tschernobyl-Fallout. Da es aber im Gegensatz zum Tschernobyl-Cäsium über viele Jahre hinweg vertragen wurde, ist das Bomben-Cäsium wesentlich gleichmäßiger verteilt.
Zusammenhang Bodenbelastung - Niederschlag
Der Niederschlag radioaktiver Substanzen (Deposition), die sich am aärgsten auswirkt ist die mit dem nassen Niederschlag (Regen oder Schnee). Die sogenannte trockene Deposition ist weniger wirksam. Deshalb ist in Gebieten, in denen es in den Tagen nach dem Unfall von Tschernobyl kaum geregnet hat (z.B. Wien), die Bodenbelastung gering im Vergleich mit Regionen mit starkem Niederschlag (z.B. Linz), obwohl die darüberziehenden Luftmassen ähnlich hoch belastet waren.
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