Die Pionierarbeit von Armstrong, Ellington, Henderson und anderen machten den Jazz zu einer einflußreichen Kraft in der amerikanischen Musik der zwanziger und dreißiger Jahre. Populäre Musiker wie der Orchesterleiter Paul Whiteman flochten einige der einfacheren rhythmischen und melodischen Formen des Jazz in ihre Musik ein. Whitemans Orchester versuchte eine Verschmelzung mit leichter klassischer Musik und führte in diesem Bereich als erster verjazzte sinfonische Werke amerikanischer Komponisten auf (z. B. George Gershwins Rhapsody in Blue). Der so entstandene "Symphonic Jazz" gehörte aber weniger zum Jazz als zur populären Unterhaltungsmusik. Näher an der authentischen Jazztradition der Improvisation und des virtuosen Solos lag die Musik der Bands von Benny Goodman (der zahlreiche Arrangements von Henderson verwendete), Gene Krupa und Harry James.
Seit den frühen Tagen des Ragtime hatten Jazzkomponisten die Klassik bewundert. Eine Reihe von Musikern der Swingära verjazzten klassische Werke in Aufnahmen wie Bach Goes to Town (Benny Goodman) und Ebony Rhapsody (Ellington und andere) und machten dadurch den "Baroque Jazz" populär. Auch die klassische Musik erwies dem Jazz ihre Reverenz, z. B. in Werken wie Contrasts (1938, für Benny Goodman) von Béla Bartók und Ebony Concerto (1945, für Woody Herman's Jazz-Band) von Igor Strawinsky. Auch andere Komponisten ließen sich bei ihren Werken vom Jazz inspirieren, so etwa Aaron Copland und Darius Milhaud.
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