Wie auch heute verstand man in der Renaissance unter dem Begriff \"Klassik\" zum
einen die griechisch-römische Antike (klassische Sprachen, klassische Philologie)
und zum anderen deren Höhepunkte: im griechischen Altertum die Epoche des
Perikles, im römischen Altertum die Zeit unter Augustus (\"Goldene Latinität\").
Erst später übertrug man den Begriff \"Klassik\" auch auf andere Völker und
Epochen, so z.B. auf die Renaissance in Italien (von Dante bis Tasso), auf die
Zeit von Calderón und Corvantes in Spanien, das Elisabethanische Zeitalter in
England (Shakespeare), auf die Epoche Ludwig XIV. in Frankreich (von Corneille
bis Racine) und auf die Zeit um 1800 in Deutschland, die Weimarer Klassik, die
man entweder auf die gesamte Goethezeit zwischen Sturm und Drang und Romantik
bezieht, oder eingeengt auf die Werke Goethes und Schillers.
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