Geschichte
Die Posaune entwickelte sich bereits im 15. Jahrhundert aus der S-förmig gebogenen Busine, die freilich noch keine Zugeinrichtung besessen hatte. Sie ist seit dem 16. Jahrhundert nahezu unverändert geblieben und besaß von Anfang an die Möglichkeit, eine chromatische Skala hervorzubringen. Von den zahlreichen Größen, die im 16. Jahrhundert gebaut wurden, blieben nur noch 3 übrig, die Alt-, Tenor- und Baßposaune. Auch die Altposaune ist heute fast verschwunden.
Die Ventilposaune, die den Vorteil höherer Geläufigkeit besaß, ist auf die Kavalleriemusik beschränkt geblieben, da die Töne nicht so rein zu spielen waren wie auf der Zugposaune, da außerdem der Klang erheblich litt.
Die vollständige Posaunenfamilie umfaßte um 1600:
Bezeichnung Grundstimmung
Sopran- oder Diskantposaune B
Altposaune Es, auch F
Tenorposaune Kontra B
Baßposaune Kontra F
Kontrabaß- oder Oktavposaune Subkontra B
Bau
Die Posaune ist ein Blechblasinstrument mit Kesselmundstück; sie besteht aus zwei ineinander verschiebaren Teilen. Das Rohr ist überwiegend zylindrisch und erweitert sich erst zur Stürze hin; die Mensur ist eng. Der bewegliche Außenzug ermöglicht dem Spieler eine kontinuierliche Verlängerung der Schallröhre und damit eine gleitende Veränderung der Tonhöhe. Das Hinausschieben des Zuges ergibt eine Vertiefung um sechs Halbtöne.
Klang
Die Posaunen besitzen einen mächtigen, kraftvollen, majestätischen Klang. Während die Altposaune etwas heller klingt als die Tenorposaune, wirkt die Baßposaune leicht zu dick und massig.
Spiel
Die Posaune ist recht beweglich, wenn sie auch die Geläufigkeit der Ventilinstrumente nicht erreicht. Sie verfügt über ein gutes Legato, das sich leicht dem Glissando nähern kann. Die Zungentechnik entspricht der anderer Blechblasinstrumente. Wie die Trompete hat auch die Posaune ihren Platz im Jazzorchester gefunden. Hier wird außer dem Glissando das Spiel mit Dämpfer angewandt.
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