1884 gewann er mit L\'Enfant prodigue (Der verlorene Sohn) den begehrten Rompreis, einen Kompositionsaufenthalt in der Villa Medici in Rom. Doch Debussy konnte Rom nicht ausstehen. \"Marmor, Flöhe und Langeweile\", so faßte er seinen Aufenthalt zusammen, den er eher als Gefangenschaft denn als Bereicherung empfand. Schon nach zwei Jahren kehrte er nach Paris zurück. Mit seiner Geliebten, Gabrielle Dupont, bezog er ein kleines Zimmer im Künstlerviertel Montmartre.
Debussy war mittelgroß und stämmig. Seine Augenlider hingen müde herab. Seine mächtige Stirnwölbung verbarg er unter einem dichten Haarschopf. Er war kompliziert und empfindlich, anderen Menschen gegenüber oft schroff und unzugänglich. Bald begann er, den Musikgeschmack seiner Zeit abzulehnen und sich einer Gruppe von Künstlern anzuschließen - den Symbolisten und Impressionisten - die das literarische und musikalische Leben gegen Ende des 19. Jahrhunderts zunehmend bestimmten.
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