Die Oper hat ihre Anfänge im Italien des späten 16. und frühen 17. Jahrhunderts. Als Oper benannt wurde sie erstmals 1639. Vorläufer der Oper sind italienische höfische Prunk-, Musik- und Tanzaufführungen der Renaissance. Die Oper wurde um 1600 von einer Gruppe von Musikern und Gelehrten, der Florentiner Camerata (aus dem italienischen: Salon) entwickelt. Die Hauptziele der Camerata waren die vermeintliche Wiederbelebung des Musikstiles des antiken griechischen Dramas und die Entwicklung einer Alternative zu dem Stil der späten Renaissancemusik.
Der von Camerata entwickelte Vokalstil, die Monodie (vom griechischen: Sologesang), war aus einfachen melodischen Linien aufgebaut, deren Kennzeichen sich aus den Strukturen und Rhythmen des Textes ergaben. 1597 entstand Peris erste Oper "Dafne\", 1600 wurde dann die Oper Euridice von Peri und Caccini in Florenz uraufgeführt.
Mit Claudio Monteverdis"Favola in Musica\" L'Orfeo wurden dann völlig neue Ausdrucksbereiche der Oper eröffnet. Er demonstrierte eine breite Palette musikalischer Mittel, um der Handlung der Oper eine bis dahin unbekannte Dramatik zu verleihen. Mit seinen Spätwerken Il ritorno d'Ulisse in patria (1640) und der stark psychologisierenden L'incoronazione di Poppea (1642) schuf er Beispiele für die venezianische Oper.
Die Oper verbreitete sich schnell in ganz Italien, wobei Venedig und Rom während des mittleren und späten 17. Jahrhunderts zum italienischen Opernzentrum wurden. Das Prinzip der Monodie blieb einflussreich, ihre Hauptkomponisten waren Stefano Lani und Luigi Rossi.
Im späten 17. Jahrhundert entwickelte Alessandro Scarlatti in Neapel einen neuen Operntypus, der den Wünschen des dortigen Publikums entsprach und vor allem auf Sologesang basierte. Daneben begann man zwischen verschiedenen, neuen Gesangsstilen zu unterscheiden: dem "recitativo secco" (italienisch: trockenes Rezitativ), das nur durch eine Basso-continuo-Stimme begleitet wurde, sowie dem "recitativo accompagnato\" (italienisch: begleitetes Rezitativ), das vom Orchester begleitet und in zentralen Handlungsmomenten eingesetzt wurde.Zudem führte man das arioso ein,was eine Verbindung aus arienhaften Melodielinien und den Sprechrhythmen eines Rezitativs war.
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