Hauptquellen d. Jazz: - vorwiegend vokale Volksmusik der Afroamerikaner (Worksongs, Spirituals, Blues, Ragtime)
- Elemente der Musik europäischen Ursprungs (Marsch - und Tanzmusik, Volks - und Kirchenlieder)
Wesensmerkmal: Improvisation (aus dem Stehgreif Musik erfinden & darbieten bzw. spontanes Verändern der Musik)
Kollektivimprovisation
Soloimprovisation
Quellen: 1. Worksong
- ursprüngl. Arbeitslieder afrikan. Herkunft, zur Koordinierung des Arbeitsrhythmus gesungen
- in der Sklaverei fortgeführt nachdem die Sklavenhalter erkannten, dass der Gesang die Kontinuität der Arbeit förderte
- einstimmiger Chorgesang bzw. Wechselgesang zwischen Vorsänger und Gruppe (Call - Response - Prinzip)
2. Spiritual (Negro - Spiritual)
- religiöse, jedoch nicht liturgische Lieder der Afroamerikaner (liturgisch = spielen in Gottesdienst keine Rolle)
- entstanden im 19. Jh. unter Einfluss des christl. Glaubens (Missionierung)
- Grundlage: White Spirituals
- Verbindung von abendländischen (Liedform, Harmonik, Rhythmik) und afroamerikanischen (off-beat, blue notes) Elementen
- ursprünglich einstimmig
- Call - Response - Prinzip
- Begleitung: Händeklatschen, Fußstampfen, Reigentänze (weil Instrumente damals nicht erlaubt)
- Inhalt: beruht auf den Erzählungen des Alten und Neuen Testaments, die jedoch metaphernartig interpretiert wurden
- Das unterjochte Volk Israel steht für die Unterdrückung der Schwarzen, das "Gelobte Land" als Codewort für den freiheitsverheißenden Norden der USA bzw. für ein besseres Leben im Jenseits
3. Blues
- to feel blue = traurig sein
- to be in the blues = schwermütig sein
- afroamerikanische Lieder weltlichen Inhalts (Lebens - und Denkweisen, soziale Probleme, Alltag, Rassendiskriminierung)
- solistischer Vortrag mit Instrumentalbegleitung (Verwendung von Instrumenten seit Aufhebung der Sklaverei 1865 gestattet)
- Texte in Ich - Form (als Ausdruck eines erwachenden Selbstbewusstseins)
- langsamer 4/4 - Takt
- Blue Notes:
o für den Blues charakteristische Intonationstrübungen (dirty tones)
o vor allem die Terz und die Septime werden "unsauber" musiziert
im Dur - Moll - System gibt es die Terz als kleines und großes Intervall, die Bluesterz liegt dazwischen, analog Septime
4. Ragtime ("Fetzentakt", zerrissenes Zeitmaß)
- Klaviermusikstil, Ende d. 19. Jh. von schwarzen Pianisten entwickelt
o rechte Hand: synkopierte (schwerpunktverlagerte) Rhythmen
o linke Hand: hämmernde, regelmäßig durchgehende Akkordschläge
- Wurzeln: europäische Polkas und Märsche
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