Die Swing-Musik kam über England aus Amerika Ende der zwanziger Jahre nach Europa!
Die Mitglieder der Swing-Jugend stammten zum grossen Teil aus dem Gewerbebürgertum. Die meisten Gruppen traten in Hamburg und Berlin auf. Sie orientierten sich nicht an den Werten und Traditionen der bündischen Jugend und hatten wenig Interesse an Politik. Viel mehr wollte die Swing-Jugend ein freieres Leben und ihre eigene Kultur haben. Das brachten sie durch ihr Interesse für die Jazzmusik und dem amerikanisch-englischen Lebensstil zum Ausdruck. Man hörte englische und amerikanische Schallplatten, kleidete sich dementsprechend, gründete Swing-Bands und veranstaltete Swing-Partys.
Die Kleidung der Swing-Jugend bestand aus extrem langen Jacketts mit grossem Karomuster, weitgeschnittenen Hosen und einem nie aufgespannten Regenschirm, als eine Art Kultobjekt. Ausserdem trugen sie längere Haare, die bis zum Jackettkragen reichten. Man begrüsste sich mit \'Swing-Heil\' und gab sich Spitznamen wie \'Swing-Boy\', \'Swing-Girl\' oder \'Old-Hit-Boy\'.
Die Swingmädchen trugen kurz geschnittene Kleider oder lange Hosen, schminkten sich, benutzten Lippenstift und lackierten sich die Fingernägel. Das passte nicht in die Ideologie der Nazis, besonders bei den Mädchen, die gegen die Naziauffassung \'die deutsche Frau schminkt sich nicht\' verstiessen.
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