Abigail
Sklavin, "Stieftochter"/>
SOPRAN
Besetzung bei der Premiere: Giuseppina Strepponi
Abigail ist die schwierigste Rolle. Sie verlangt einen dramatische Koloratursopran und schließt auch einen Mezzosopran ein (Brusttöne!)
AbigailsAnspruch und Machtfantasien, entstanden aus dem Verlangen der Sklavin nach Identität, führen zu einer Zerissenheit und Maßlosigkeit, die sich in nervösen Rhytmen und Riesenintervallen abbildet.
Die virtuosen Koleraturen in extremer Höhe, die großen Sprünge und die schnellen Läufe drücken Kälte, Aggressivität und Macht aus.Zwischen welchen Extremen diese Figur gespannt ist, zeigt der Schluss, die Bitte der Sterbenden um Vergebung, die durch die Schlichtheit der Melodie, auch durch ein ostinates Cellomotiv und das klagende Englischhorn besondere Epressivität gewinnt. Für Drastik und und Überdeutlichkeit, mit der Verdi seine Figuren noch zuweilen zeichnet, ist die Szene zwischen Nabucco und Abigail im dritten Teil aufschlußreich, in der ein übermütiges, geradezu freches Holzbläsermotiv Abigails Vorfreude auf einen Triumph illustriert, während der König um Erbarmen fleht.
Nabucco/ Nebukadnezar
König der Babylonier
BARITON
Besetzung bei der Premiere: Giorgio Ronconi
Die Macht hat ihn entstellt und er empfindet unverhohlene Lust an Gewalt. Ein mit wilder Freude gesungenes "Presto" drückt genau diese Gefühle aus.Im 4. Akt nimmt Nabucco die Stimme des Chores auf und verdeutlicht somit seine rettende Aktion.
Zaccaria
hebräischer Oberpriester
BASS
Fenena
Nabuccos Tochter
MEZZOSOPRAN
Ismael
Neffe des Königs von Israel
TENOR
Chöre der Assyrer
Chöre der Juden
Nabucco ist ein sehr plakatives Werk.Eine Fülle von Theatereffekten, wiederkehrende Motive, Instrumentalfarben und Klangfolgen, machen diese Oper auch für ungebildete Hörerspannend und abwechslungsreich.
Besonders bekannt ist der "Gefangenenchor".
"wie träumend ruft der verhaltene, einstimmige Gesang Bilder der verlorenen, einstimmigen Gesang Bilder der verlorenen Heimat und in die Erinnerung"
Männer - und Frauenstimmen erklingen in wechselnder Kombination und unterschiedlichem Satz, sie verleihen gemeinschaftlichen Gefühlen Ausdruck: Panik und Todesangst, Trasuer und Heimweh, Hoffnung, Kamfbereitschaft und Freude. Dann aber, zu Beginn der zweiten Stanze, scheint der Chorgesang, plötzlich fortissimo, sechstimmig und in neuer Tonart, gleichsam zu explodieren, als bräche lange Verschüttetes wieder auf.
Die Oper zeichnet sich weiters durch Öffnung und Erweiterung des Schemas, der Becanto Oper, durch ein großes Orchester, durch ein Umfangreicheres Klangvolumen, durch eine breitere, mächtigere, sich direkter entwickelnde Musik und durch die Fülle vokalen Feuerwerks aus.
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