Musik und Klang haben die Kraft durchzudringen und die Abwehrmechanismen des Kindes zu durchbrechen, so daß Kommunikation entstehen kann. Die Musik kann eine wortlose, nicht bedrohende Umgebung schaffen, in der das Kind sich ausdrücken kann. Dieser Kontakt kann viele, zuweilen recht seltsame Formen annehmen, z.B. rituelle Annäherung des Kindes an geometrische Formen einer Anzahl von Musikinstrumenten. Viele Reaktionen der Kinder auf Musikerlebnisse sind sehr aufschlußreich, wenn man sie völlig frei gewähren läßt. Indem man dem Kind ein solches Erlebnis anbietet, muß man sein bizarres Verhalten und seine unerklärlichen Vorlieben akzeptieren. Das autistische Kind ist fasziniert von jeder Maschine, die Geräusche hervorbringt, tickt oder sich unter seinen Augen dreht. Dies kann man nutzen, indem man dem Kind einen Radio
auf den Schoß stellt, den es sehen und vor allem anfassen kann. Trotzdem ist aber Live - Musik die beste von allen, es sei denn, das Kind wehrt menschlichen Kontakt ab. Diese Kinder, die durch jede Veränderung in ihrer Umgebung bestürzt und von allem Unerwarteten verschreckt werden, können in der Musik Änderungen und Unerwartetes ertragen, sie scheinen es oft sogar zu genießen.
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