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musik artikel (Interpretation und charakterisierung)

Oper

Daniel f. e. auber - die stumme von portici - die anfänge der "grand opera"


1. Konzert
2. Jazz

Der Dramendichter Eugène Scribe (1791 - 1861) war der erste, der die Zeichen der Zeit klar erkannte. Es gab keine Bindung mehr an eine Tradition. Im Mittelpunkt stand von nun an nur noch der Geschmack des Publikums. Scribe zählt zu den fruchtbarsten Librettisten der französischen Oper. Die Oper "La Muette de Portici" (1828) von Daniel Francois Esprit Auber ist eines der ersten und typischsten Beispiele der französischen Gattung der Grand Opéra. In dem fünfaktigen Bühnenstück produzieren Massenszenen sowie ein ungeheurer Ausstattungsaufwand außergewöhnliche Wirkungen auf die Zuhörer. Ein Höhepunkt dieser Oper ist dabei der Ausbruch des Vesuvs.

Die Uraufführung dieser Oper, zu der Eugène Scribe und Germain Delavigne[7] das Libretto verfassten, wurde am 29. Februar 1828 in Paris aufgeführt.

Der Handlungskern, der auf historische Fakten zurückgeht, beinhaltet den Sturz des neapolitanischen Vizekönigs durch die Fischer der Stadt Neapel (Italien) im Jahre 1647. Dieser revolutionäre Stoff war auch auf der Opernbühne von solcher Wirkung, dass eine Brüsseler Aufführung 1830 die Revolution auslöste, die zur Abspaltung Belgiens von den Niederlanden führte.

Die Oper versteht sich von nun an als Kritikerin des Régime und nicht mehr als dessen Vermittler.
Musikalisch liegt der Schwerpunkt der Oper, deren Held im Grunde das Volk ist, auf den großen, verschiedenartigen Chorszenen und auf den volkstümlichen Gesängen von dessen einzelnen Vertretern. Durch die beiden Barkarolen[8] im 2. und 5. Akt der Oper erhält Auber eine spannungsgeladene Revolutionsatmosphäre, welche durch ihre rührende Schlichtheit unterstützt wird. Dieses wird auch besonders durch ihre schwankende Tonalität deutlich.

Diese neue Operngattung war als Nachfolgerin der tragédie lyrique und in ihrerm ersten Erscheinen durch einen Komponisten der opéra comique ein rein französisches Produkt. Aufgrund des neuen weiten Feldes ihrer Möglichkeiten erhielt die "Grand Opéra" schnell internationalen Zulauf, der ihr einen weltbürgerlichen Charakter verlieh.

Dieses geschah bereits 1829, ein Jahr nach Aubers "La Muette de Portici" mit Rossinis "Guillaume Tell". Da es sich um den Freiheitskampf Tells und seiner Schweizer Eidgenossen gegen Geßler, den Vertreter der habsburgischen Besatzer handelte, hatte der Stoff - zumal aus italienischer Sicht - hohe tagespolitische Brisanz und konnte oft nur mit einschneidenden Veränderungen und unter fremden Titeln aufgeführt werden.

Im Gegensatz zu Aubers "La Muette de Portici", die 1830 in Brüssel den Anstoß zur Revolution gab, hätte Rossinis "Wilhelm Tell" nicht geben können, obwohl es ebenfalls sehr erfolgreich war, vielleicht aber aufgrund seiner musikalischen kunstvolleren Ausarbeitung als Aubers Werk.

"Wilhelm Tell" bildet den Höhepunkt in Rossinis Auseinandersetzung mit französischer Opernmusik. Hier offenbart sich eine Konzeption von Musiktheater, die deutlich über das traditionell Vorhandene hinausgeht und bereits Tendenz zum durchkomponierten Drama ausweist. Berühmt ist die Ouvertüre, in der Rossini den Stimmungsunterschied zwischen friedlicher Idylle und hereinbrechender Attacke schildert. Besonders fällt hier die meisterhafte Instrumentation auf.

Rossinis Werk gab hiermit den Anstoß für den internationalen Zulauf. Es folgten Donizettis "La Favorite" (1840) und "Don Sebastian" (1843), Flotows "L'Ame en Peine" (1846) und Verdis "Don Carlos" (1867).

In dieser Zeit erhielt die Grand Opera ihre endgültige, unverwechselbare Gestalt im Schaffen Giacomo Meyerbeers. Zu Beginn seiner Kompositionstätigkeiten war Meyerbeer (1791 - 1864) noch ein Nachahmer der verschiedensten Stile, wie die Art des deutschen Singspiels oder die Opera buffa Gioacchino Rossinis. Schließlich schuf er auf der Basis der französischen Oper seinen eigenen Stil, die "Grand Opera".

Nach seiner erfolgreichen Oper "Die Kreuzritter in Ägypten" versuchte Meyerbeer mit verschiedenen Projekten, in Paris Fuß zu fassen. Als er von René Charles Guilbert de Pixerecourt, dem Direktor der Opéra Comique[9], den Auftrag für ein neues Werk bekam, schob er alle Pläne beiseite und widmete sich intensiv dem Libretto-Entwurf "Robert le diable" von E. Scribe.

In diesem Werk findet sich erstmals der von der Pariser Opéra geforderte gesangliche und orchestrale Prunk in Verbindung mit modernen musikalischen Einfällen. Zum erstenmal in der Operngeschichte gibt es eine Orgel auf der Opernbühne; erstmalig wird eine Kirchenszene gezeigt. Der Stoff basiert auf Elementen der schwarzen Romantik, mit der überlieferten mittelalterlichen Sage hat die Oper allerdings lediglich den Titelhelden gemeinsam.

Musikalisch hat sich Meyerbeer an Werken der deutschen Oper, wie zum Beispiel "Der Freischütz" von Weber, orientiert und sich italienischen Einflüssen ausgesetzt. Er verwendete "Leitklänge", um bestimmte Effekte zu erzielen. Durch Klangmischungen aus Bläsern und Schlagzeug wurde beispielsweise das "Dämonische" symbolisiert. Die Kombination aus Holzbläsern, Streichern und Orgel zeigt die "göttliche Macht" der Protagonisten. Durch diese effektvolle Handlung wurde das Interesse des Publikums geweckt. Man hatte in Meyerbeers Werken einen echten Kassenmagneten gefunden.

 
 

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