Nach seiner Rückkehr in die Karibik, nahm er mit den Wailers die meisten dieser Stücke auf und sie gelangten zurück an die Spitze der Charts. Sie bewegten sich schon wieder weg vom noch recht jungen Rock Steady und werden noch heute als eine der ersten Reggae-Songs bezeichnet, obwohl die Bezeichnung Reggae erst später entstand, als die Gruppe "The Maytals" ihren Hit "Do the Reggay" taufte.
Nun beschäftigte sich Bob immer mehr mit dem Rastafarianismus und diskutierte oft stundenlang mit seinem Musikerkollegen Joe Higgs, der selbst eine verfilzte Haartracht sein Eigen nennen konnte. Seine Frau Rita war nach Selassies Besuch auf Jamaika wie verändert: Nachdem sie Ras Tafari in die Augen gesehen hatte, ging ihr sein durchdringender Blick, der gleichzeitig von Verständnis und Güte geprägt war, nicht mehr aus dem Kopf und konvertierte schon kurz danach zum Rastafarianismus, obwohl die Frauen in dieser Religion unter die Männer gestellt werden. Langsam löste er sich von dem Glauben an bösen Zauber ("Obeah"), der es ermöglicht, mit den Duppys Verstorbener zu kommunizieren und prägte sich einen der Leitsprüche der Rastas genau ein: "Who Jah bless, nuh mon curse!" (Wen Gott gesegnet hat, den kann kein Mensch verfluchen.)
Nun stießen weitere Musiker zu den Wailers, aber obwohl sie in der Karibik bereits Kultstatus hatten, waren sie international noch recht unbekannt. Deshalb gründeten sie ihr eigenes Plattenlabel "Tuff Gong" (Spitzname von Bob) und ihnen wurde die Möglichkeit geboten nach England zu fliegen um dort eine Tournee zur Verbreitung des Reggae zu veranstalten. Doch sie wurden bitter enttäuscht und schließlich kamen sie nur zu wenigen Auftritten in den Turnhallen von Schulen. Sie halfen in einem Tonstudio als Backgroundmusiker aus, bevor sie auf Chris Blackwell von den Island Records trafen, der sich bereiterklärte ihnen Geld zur Aufnahme eines Albums zur Verfügung zu stellen und so nahmen die Wailers die erste Maschine zurück nach Kingston um dort die Platte zusammenzustellen.
Mit einer sicheren Grundlage in der Tasche konnten sie sich in Ruhe an die Produktion ihres Debütalbums Catch A Fire machen, welches im Frühjahr des Jahres 1973 erschien.
Nach diesem ersten Erfolg tourten sie durch die USA und sollten als "Black Act" bei 17 Shows als Vorgruppe für Bruce Springsteen agieren. Doch schon nach vier Auftritten wurden sie gefeuert, weil sie beim Publikum besser ankamen, als die Gruppe, für die sie eröffnen hätten sollen. Trotzdem stieg ihre Popularität mit diesen wenigen Konzerten mächtig an.
Im Herbst 1973 nahmen die Wailers ihr zweites Album auf: Burnin, auf dem er unter anderem den Wechsel von christlicher Religion zum Glauben an Jah zu einem wichtigen Thema macht. "Duppy Conquereor" erzählt, dass er die Duppys, die ihn einst beherrschten nun abgeschüttelt habe und frei sei von jedem Aberglauben. Im letzten Track der CD nahm er schließlich den traditionellen "Rasta Man Chant" auf, um seine Religion der Weltöffentlichkeit zu präsentieren.
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