Goldener Schnitt
Definition:
- Der Goldene Schnitt bezeichnet ein Teilungsverhältnis, zur Erzielung harmonischer Proportionen
- Dieses Harmoniegesetz beruht auf der Teilung einer Linie in zwei ungleiche Teile.
Der kleinere Teil (c, der Minor) verhält sich zum größeren Teil (b, der Major) wie der größere zur Summe der beiden Teile (a, gesamte Linie):
a : b = b : c
Allgemein:
- Der Goldene Schnitt besagt, dass die Aufteilung einer Fläche oder Strecke im Verhältnis von etwa 3 : 5 (bzw. genauer 1 [=b]: 1,618 [=a]) als besonders harmonisch emfunden wird
- Dieses asymmetrisches Teilungsverhältnis wird vom Betrachter als natürlich, das heißt in Übereinstimmung mit der Natur, bewertet.
- Der Goldene Schnitt kommt sowohl in der Natur vor (Hahnenfußblatt, Schachtelhalm und Eichenblatt) als auch in Kunst und Architektur (Parthenon in Athen)
- Bereits die Griechen kannten dieses Teilungsverhältnis, das sich ihnen zufolge nicht nur in der Natur, sondern auch in den einzelnen Proportionen des menschlichen Körpers wieder findet → besonders angenehm
- Angewandt wird der Goldene Schnitt u.a. in den zweidimensionalen Bildkünsten, aber auch in Plastik und Architektur
- In Malerei, Zeichnung und Grafik-Design bezieht sich der Goldene Schnitt sowohl auf die Relationen von Bild- oder Seitenformaten als auch auf die Positionierung dominanter Linien (z.B. die Horizontlinie) und die Anordnung des Motivs innerhalb des Bildformates → motiv- oder kompositionsbestimmende Bildteile nicht in die Bildmitte gesetzt, sondern mehr nach links oder rechts oder mehr ins obere bzw. untere Bilddrittel → mehr Spannung, als wenn sich das Motiv genau in der Mitte befindet
Anwendung:
- man teilt ein Bildformat (z.B. eine Mauer) in Länge und Breite in 5 gleiche Teile ( 4 Schnittpunkte in der Mitte des Bildes)
- man verbindet jeweils 2 Schnittpunkte miteinander, horizontal oder vertikal
- die entstandenen Linien sind annähernd im Goldenen Schnitt
|