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kunst artikel (Interpretation und charakterisierung)

Malweise

Sein leben vor münchen



Leo von Klenze wurde 1784 in Bockeleh bei Schladen im Harz als Sohn einer wohlhabenden Familie geboren und besuchte von 1798 bis 1800 das Collegium Carolinum in Braunschweig. Im Jahr 1800 wurde er von seinen Eltern an die Berliner Universität geschickt, um dort Jura zu studieren. Bald geriet er unter den Einfluß der Berliner Architektengesellschaft und wurde durch die Arbeiten Friedrich Gillys zum Architekturstudium inspiriert. Seine Ausbildung erfolgte an der Berliner Bauakademie unter der Leitung David Gillys, wobei es offen bleibt, ob er jemals persönlichen Kontakt zu Friedrich Gilly hatte und ob er je im Hause David Gillys gelebt hat, was in vielen Büchern behauptet wird.
Unumstritten dagegen ist die Prägung durch Aloys Hirt, der an der Bauakademie die Vorlesung "Kritische Geschichte der Baukunst" hielt, in dessen Lehre Klenze eine klare Orientierung zur griechischen Architektur fand. Doch sein Ziel war es nicht, die griechische Form lediglich zu imitieren, sondern sie in die damalige Zeit zu transformieren und sie in seinen eigenen Werken weiterzuentwickeln. An den Kronprinz Ludwig schrieb er 1817: "So
Alexander Keller Leo von Klenze

wie Palladio durch sinnreiche Übertragung römischer Architektur auf seiner Zeit und seines Landes Bedürfnisse groß und unsterblich war, so möge ich es mit der Griechen Werke machen, dies ist der einzige mögliche Weg mehr als ein glatter Plagiant zu werden."1
Nach seinem Studium ging Klenze 1803 nach Paris. Es ist aber unwahrscheinlich, daß er dort gearbeitet hat und fest an der École Polytechnique eingeschrieben war, wie es viele Quellen behaupten. Es ist jedoch anzunehmen, daß er Gasthörer von Jean-Nicolas-Louis Durand an der École Polytechnique war und auch gelegentlich dessen Atelier besuchte. Die spätere Veränderung seines Lebenslaufes ist vor dem Hintergrund der ständigen Kritik an seiner Person zu sehen. Er konnte später kaum zugeben, daß er lediglich eine zweieinhalbjährige Conducteurs-Ausbildung genossen hatte, da er wohl sonst unter dem noch stärkeren Druck seiner Gegner seinen Posten in München hätte räumen müssen.
Noch im selben Jahr verließ Klenze wieder Paris und ging über Südfrankreich nach Italien, von wo aus er 1804 nach Kassel gelangte. 1808 kam er durch Empfehlung an den Kasseler Hof, der von Napoleons Bruder Jérôme regiert wurde. Während seiner Tätigkeit in Kassel entstand dann auch sein erstes ausgeführtes Gebäude, das Theater auf der Napoleonshöhe von 1812 bis 1813.
Mit Napoleons Sturz 1813 verlor Klenze auch gleichzeitig seinen Arbeitgeber. Jérômes Bitte, für ihn in Italien weiterzuarbeiten, kam Klenze nicht nach, sondern ging mit seiner Frau nach Paris. Um aber wieder einen neuen Bauherrn zu finden, reiste er nach Wien. Bei einem Zwischenaufenthalt in München war sein erster Gedanke, sich mit einer Publikation des Kasseler Hoftheaters bekannt zu machen und gleichzeitig sich von seiner Kasseler Zeit, bzw. dem ehemaligen König Jérôme, zu distanzieren. In dieser Zeit kam es auch zum ersten Treffen zwischen Klenze und Kronprinz Ludwig I., seinem späteren Arbeitgeber. Doch sowohl die Gespräche in München, als auch die in Wien verliefen erfolglos, so daß er wieder nach Paris zurückkehrte.

 
 

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