Die Romanische Kunst entstand in West- und Mitteleuropa ab Beginn des 11. Jahrhunderts bis zum Aufkommen der Gotik. Der Begriff "romanisch" stammt aus dem Französischen und ist eine philologische Begriffsschöpfung des frühen 19. Jahrhunderts.
In der Malerei gibt es zu dieser Zeit hauptsächlich Wandbilder, Tafelgemälde, Buchminiaturen, kirchliche Wandmalerei (Fresken) und Mosaiken. Die Namen der Künstler sind kaum bekannt, unterschieden sich aber im persönlichen Stil. Die Kunst steht ganz im Dienste der christlichen Religion, beinhaltet also christliche Themen. Der thronende Christus wird als Herrscher der Welt, meist als Apsisbild dargestellt. Häufig umgibt ihn die Mandorla. Die Personen haben meist längliche Gesichter, klare Umrisse, große Augen, ineinanderübergehende Brauen und Nasen. Individuelle Züge lassen sich noch nicht erkennen. Der Hindergrund ist einfach. Die Farbigkeit ist nicht naturalistisch. Purpur, Scharlachrot und Gold symbolisieren höchste Würde. Ein Beispiel dafür ist Christus Pantokrator. Auf dem Bild "Verkündung an die Hirten" wird vor dem himmlischen Goldhintergrund ein Engel dargestellt. So stellte man sie sich zu dieser Zeit im Abendland vor: mit Flügeln. Bemerkenswert ist in diesem Bild auch die Betonung der Aktion: das Kleid des Engels weht, der Hirte ist schon im weggehen begriffen. Damit unterscheidet man sich vom öströmischen, byzantinischen Stil, der starren Abbilder.
Evangelisten werden Verkünder. Im "Der Evangelist Lukas" ist der Evangelist Lukas nicht, wie im karolingischen Stil, ein Schreiber, sondern er thront, wie sonst nur Christus, in einer Gloriole. Sein Symbol, der geflügelte Stier, beschützt ihn; die dreifingrigen Strahlen, Zeichen der Dreifaltigkeit, inspirieren ihn. Er empfängt das Wort Gottes mit weit aufgerissenen Augen.
Typische Form des Bildes ist die Buchillustration, auch Illumination genannt, als ganzseitige Darstellungen oder als Schmuck von Anfangsbuchstaben (Initialen). Dabei stellt das Ornament die Einheit inder Vielfalt und die Vielfalt in der Einheit der göttlichen Harmonie dar. De Stil ist formelhaft, flächig und die Formen werden vielfach mit Linien umrahmt. Der Bildinhalt (Heilige und Bibelszenen) wird nicht naturalistisch abgebildet, sondern zeichenhaft formuliert. Die Buchmalerei hat einen ihrer Höhepunkte im 11./12. Jahrhundert: ganzseitige Miniaturen in Evangeliaren, Bibelhandschriften und Psalteryen.
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