Die Porträtmalerei war ein lukratives Geschäft, falls der Künstler die zahlungskräftige Oberschicht für sich einnehmen konnte. Es ist daher kein Zufall, dass auch Schiele zu Beginn seiner Karriere Anstrengungen auf diesem Gebiet unternahm.
Er bekam auch tatsächlich 1910 von einem der wichtigsten Architekten Wiens, Otto Wagner, einen Bildnisauftrag. Das vielversprechende Projekt versandete jedoch schon im Ansatz, denn Wagners Porträt wurde nie fertiggestellt, da das Modell mit dem Ergebnis unzufrieden war und an den langen Sitzungen das Interesse verlor.
Während seiner kurzen Schaffenszeit gelang es Schiele nicht, zum Porträtisten der Wiener Gesellschaft aufzusteigen. Seine Auftraggeber kamen nur aus dem kleinen Kreis seiner Freunde und Bewunderer.
|