Ist eine neue Richtung der neuen Malerei vor allem in Deutschland, Frankreich und Italien, die sich einzelne Stilelemente des Expressionismus zu Eigen macht. Der Begriff ist ungenau und widersprüchlich, und er steht im Gegensatz zu den Absichten der damit bezeichneten Maler, die keine Wiederbelebung des historischen Expressionismus absichtigen. eoexpressionismus bezeichnet in Deutschland zum einen eine künstlerische Außenseiterposition, die in den sechziger und siebziger Jahren Maler wie Georg Baselitz, Markus Lüpertz, Bernd Koberling und Karl Horst Hödicke einnahmen. Zum anderen sind damit die Neuen Wilden vor allem in Berlin (Rainer Fetting, Helmut Middendorf, Salomé, Bernd Zimmer u. a.) und die Maler der Mülheimer Freiheit in Köln (Walter Dahn, Jiri Georg Dokoupil, Peter Bömmels u.
a.) gemeint, also eine Richtung der Malerei, die Ende der siebziger und in den achtziger Jahren von einer jüngeren Generation praktiziert wurde. Der Vielfalt der künstlerischen Ansätze wird der Begriff Neoexpressionismus nicht gerecht. Als Charakteristika wären neben Figürlichkeit bzw. Gegenständlichkeit ein spontaner, emotionaler Ausdruck, humorvolles Spiel mit kunsthistorischen Stil- und Sujet-Zitaten, die ironische, emphatische oder aggressive Geste und ästhetische Provokationen anzusehen.
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