Die schwermütige Stimmung seiner Malerei blieb weiter erhalten, Farbskala und Thematik wurden jedoch in der "Rosa Periode" (1905/06) wieder reicher. Bevorzugt wurde die - von Picasso damals häufig frequentierte - Welt des Zirkus mit Gauklern, Harlekinen und Akrobaten. Der Wechsel von Stoffwahl und Farbgebung ging u.a. auf Anregungen seiner Weggefährtin Fernande Olivier zurück. Das Hauptwerk der Rosa Periode ist das Gemälde Die Gaukler.
Er hat den Mythos des verkannten Künstlers mit dem Symbol der Lebensreise verbunden. Diese Artisten verkörpern nicht eine aufs Jenseits ausgerichtete Hoffnung, sondern eine für dieses Leben gemeinte Utopie. Die Gestalt des Harlekins empfand Picasso als sein altes Ego und verwendete dieses Motiv mitunter auch in späteren Werkphasen. Eine wichtige Förderin der frühen Pariser Jahre wurde die reiche, extravagante Amerikanerin Gertrude Stein, die zu den ersten Sammlern seiner Werke gehörte.
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