Im frühen 13. Jahrhundert beschlossen die Sienesen den alten romanischen Dom umzubauen. Das Vorbild war die Abteikirche von San Galgano mit vortretendem Querhaus, geradem Chorschluß und quadratischen Chorseitenkapellen. Die Kuppel überspannt über dem ungewöhnlichen sechseckigen Grundriß fast die gesamte Breite des dreischiffigen Langhauses. Im 17. Jahrhundert erhielt sie die Gestalt einer Zwiebelkuppel. Nach Fertigstellung der Kuppel wurde das Langhaus gebaut. Seine Höhe war ursprünglich geringer geplant. (heute ca. 38m)
Die Fassade wurde um 1284 von Giovanni Pisano begonnen. Am Ende des Jahrhunderts war die untere Zone vollendet: Halbfiguren symbolischer Tiere, Statuen der 14 Propheten und Sibyllen. Diese Architektur diente als Bühne für die Verkündigung der Ankunft Marias und Christi.
1316 begannen die Sienesen in ihrem unstillbaren Ehrgeiz mit einer Erweiterung. Im Osten des vorhandenen Chors erbaute man ein tiefer gelegtes dreischiffiges Bapisterium das zu einer Vergrößerung des Chores diente. Bevor er fertiggestellt wurde, begannen die Sienesen mit ihrem neuem Projekt: dem Duomo Nuovo. Der ältere Bau sollte als Querschiff fungieren, nach Süden sollte im rechten Winkel zur bisherigen Achse ein gewaltiges Langhaus, nach Norden über den Abhang hinaus ein riesiger neuer Chor angefügt werden. Die Pest und Geldmangel waren Gründe das Projekt abzubrechen. Zu dieser Zeit standen erst die Seitenwände des neuen Langhauses.
1322 und 1356 wurden von Gutachtern Risse im Mauerwerk festgestellt. Das rießige Gewölbe hätte die dünnen Pfeiler erdrückt.
Im späteren 14. Jahrhundert stellten die Sienesen den Duomo Nuovo fertig. Das Langhaus und der Chor wurden abgeschlossen. Der Innenraum wurde erst im 15. Jahrhundert fertig ausgeschmückt. Diese Ausschmückung machte ihn zu einem der prunkvollsten Kathedralräumen Italiens.
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