Dawesplan, 1924 geschlossener Vertrag zur Neuregelung der Reparationen, die Deutschland nach dem 1. Weltkrieg (1914-1918) im Versailler Vertrag auferlegt worden waren. Ein internationaler Ausschuß unter Vorsitz des amerikanischen Bankiers Charles G. Dawes schlug einen Plan vor, der vernünftigere Reparationszahlungen und ausländische Anleihen hauptsächlich durch die USA vorsah, um Deutschland bei der Erfüllung des Zahlungsplanes zu helfen. Der Plan wurde von den deutschnationalen Politikern als Wirtschaftssklaverei angesehen und vehement abgelehnt. Außenminister Gustav Stresemann erreichte jedoch die Annahme des Planes mit der erforderlichen Zweidrittelmehrheit im Reichstag durch die Unterstützung der Sozialdemokraten und von Teilen der größten nationalen Partei, der Deutschnationalen Volkspartei. Der deutsche Reichstag nahm den Dawesplan am 27. August 1924 an.
Gemäß diesem Plan zogen die französischen und belgischen Truppen 1925 aus dem Ruhrgebiet ab, das sie seit 1923 als Sicherheit für die Reparationen besetzt hatten. Als Gegenleistung mußte Deutschland zur Finanzierung der Reparationszahlungen einige Einnahmen wie z. B. Gewinne der Reichsbahn verpfänden. Die Deutsche Reichsbank mußte sich ebenfalls ausländischen Kontrollen unterziehen. 1929 wurde der Dawesplan vom Young-Plan abgelöst, der eine Verringerung der deutschen Reparationsleistungen vorsah
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