Um das Jahr 1910 kam es zur ersten großen Revolution der Kunst des 20. Jh., die viel radikaler war als die der Impressionisten,
Hiermit war auch der endgültigen Bruch mit der klassischen, tradierten Kunst beschlossen. Die meisten Künstler ließen bei ihrem malerischen Weg zur Abstraktion das ganze Bild mit allen Einzelheiten eins werden. Sie gaben kleineren Objekten meiste keine besondere Aufmerksamkeit. Die kubistischen Künstler wollten jedoch das Volumen verschiedener Gegenstände mittels Fläche und nicht mit Licht und Schatten veranschaulichen. In der realen Welt schaut man sich ein Objekt - und somit seine Form und sein Volumen - aus verschiedenen Blickwinkeln und Entfernungen an, indem man sich um es herum bewegt.
Die Kubisten zeigten Volumen, indem sie die Ansichten des Gegenstandes vervielfachten und stellten sie auf ihren Gemälden nebeneinander und ineinander verschachtelt dar. Somit konnte man ihn gleichzeitig aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Das heißt, der Gegenstand wird analysiert ( zerlegt ). Daher stammt auch der Name des analytischen Kubismus.
Wenn man sich aber einen Gegenstand aus verschiedenen Ansichten ansieht, dann bewegt man sich auch um ihn herum und das dauert Zeit. Also versuchten Künstler wie Picasso ihre Kunstwerke statt drei - , vierdimensional zu gestalten. Als 4. Dimension führetn sie die Zeit ein.
Dieses neue vierdimensionales Raum - und Zeitbewusstsein wurde durch Albert Einsteins Relativitätstheorie und seinem Nachweis der Äquivalenz von Masse und Energie begünstigt und verstärkt.
Da den Künstlern die flächige Darstellung von Volumen am wichtigsten war, trat die Farbe mehr und mehr in den Hintergrund. Gemalt wurde meist in Ocker -, Grau - und Grüntönen, wobei auf die tatsächlichen Farben eines Gegenstandes kein besonderer Wert gelegt wurde.
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