Hier werden in der Norm DIN 66020 Teil 2 die funktionellen Anforderungen an die Schnittstelle zwischen DEE\'s und DÜE\'s in Datennetzen definiert. Diese Norm entspricht der Empfehlung CCITT X.24 und ist nachfolgend angeführt.
3.2.1 Schnittstellenleitungen und ihre Funktionen
Hierbei ist jeweils in Klammer die Bezeichnung entsprechend X.24 angeführt.
a) Erdleitungen (Kurzzeichen G)
G: Betriebserde (Signal ground or common return)
Diese Leitung ist der Rückleiter für alle Schnittstellenleitungen, wenn asymmetrische Doppelstrom-Schnittstellenleitungen nach DIN 66259 Teil 1 verwendet werden.
Sie dient im Bedarfsfall als Potentialausgleichsleitung zwischen den Schaltungen für die Signalerzeugung und den Schaltungen für die Signalauswertung, wenn symmetrische Doppelstrom-Schnittstellenleitungen nach DIN 66259 Teil 3 oder asymmetrische Doppelstrom-Schnittstellenleitungen nach DIN 66259 Teil 2 verwendet werden.
Innerhalb der DÜE ist diese Leitung zu einem Punkt geführt, an dem es möglich ist, sie mit Hilfe einer Schaltbrücke mit äußeren Erdern zu verbinden. Diese Brücke mua eingelegt werden, wenn die Installationsvorschriften dies verlangen.
Bei asymmetrischen Doppelstrom-Schnittstellenleitungen nach DIN 66259 Teil 2 werden zwei Rückleiter für die Schnittstellenleitungen, jeweils einer pro Signalrichtung, benötigt. Jeder Rückleiter darf mit der Betriebserde nur auf der Seite der Schnittstelle verbunden werden, auf der die ihm zugeordneten Schaltungen für die Signalerzeugung liegen.
Diese Rückleiter sind:
Ga: DEE Rückleiter (DTE common return)
Diese Leitung bildet den Rückleiter für die asymmetrischen Doppelstrom-Schnittstellenleitungen, die in der DÜE ihre Schaltung zur Signalauswertung haben.
Gb: DÜE Rückleiter (DCE common return)
Diese Leitung bildet den Rückleiter für die asymmetrischen Doppelstrom-Schnittstellenleitungen, die in der DEE ihre Schaltung zur Signalauswertung haben.
b) Datenleitungen (Kurzzeichen T und R)
T: Senden (Transmit)
Richtung: Zur DÜE
Funktion: Auf dieser Leitung werden der DÜE die zu übertragenden Datensignale zugeführt. Weiterhin werden auf dieser Leitung alle von der DEE zur Steuerung der Datenverbindung bestimmten Signale geleitet.
Die DÜE überwacht diese Schnittstellenleitung auf Ausfall. Die Ausfallkriterien sind in der Norm für die elektrischen Eigenschaften der Schnittstellenleitungen angegeben. Die Störung wird in der DÜE als Binärzeichen \"0\" bewertet.
R: Empfangen (Receive Data)
Richtung: Von der DÜE
Funktion: Auf dieser Leitung werden der DEE die empfangenen Datensignale zugeführt. Weiterhin werden über diese Leitung alle vom Datennetz zur Steuerung der Datenverbindung bestimmten Signale zur DEE geleitet.
Die DEE überwacht diese Schnittstellenleitung auf Ausfall. Die Ausfallkriterien sind in der Norm für die elektrischen Eigenschaften der Schnittstellenleitungen angegeben. Die Störung wird in der DEE als Binärzeichen \"0\" bewertet.
c) Steuer- und Meldeleitungen (Kurzzeichen C und I)
C: Steuern (Control)
Richtung: Zur DÜE
Funktion: Die Signalzustände auf dieser Leitung dienen der Steuerung von Datenverbindungen.
Die Darstellung von Signalen bei der Verbindungssteuerung erfordert zusätzlich bestimmte Steuerzeichen auf der Leitung T \"Senden\". Diese sind in den Normen für die Verbindungssteuerung z. B. CCITT X.21 festgelegt. Während der Datenübermittlungsphase ist diese Leitung im Ein-Zustand. In anderen Phasen wird der Ein- und Aus-Zustand entsprechend der Norm über die Verbindungssteuerung angelegt.
I: Melden (Indication)
Richtung: Von der DÜE
Funktion: Die Signalzustände auf dieser Leitung melden erreichte Zustände bei der Verbindungssteuerung.
Die Darstellung von Signalen bei der Verbindungssteuerung erfordert zusätzlich bestimmte Steuerzeichen auf der Leitung R \"Empfangen\". Diese sind in der Norm für die Verbindungssteuerung z. B. CCITT X.21 festgelegt.
Der Ein-Zustand zeigt an, daa die Signale auf der Leitung R Datensignale von der fernen DEE darstellen. Der Aus-Zustand in Verbindung mit zusätzlichen Steuerzeichen auf der Leitung R dient der Meldung bestimmter Zustände bei der Verbindungssteuerung.
d) Taktleitungen (Kurzzeichen S und B)
S: Schrittakt (Signal element timing)
Richtung: Von der DÜE
Funktion: Auf dieser Leitung werden der DEE der Sende- und Empfangsschrittakt zugeführt.
Der Ein-Zustand und der Aus-Zustand sollen möglichst gleiche Dauer haben. Im Falle einer DÜE für Bitbündel-Übertragung soll die Dauer des Aus-Zustandes ein ungradzahliges Vielfaches der Solldauer des Ein-Zustandes betragen. Die Übergänge vom Aus-Zustand zum Ein-Zustand bestimmen die Schrittgrenzen auf Leitung T \"Senden\" und den Signalwechsel auf Leitung C \"Steuern\". (siehe Bild 3.12)
Die Übergänge vom Aus-Zustand zum Ein-Zustand bestimmen auch die Schrittgrenzen auf Leitung R \"Empfangen\" und den Signalwechsel auf Leitung I \"Melden\".
Der Schrittakt wird der DEE immer zugeführt, wenn die DÜE dazu in der Lage ist.
Bild 3.12 Signalfolge nach DIN 66020 Teil 2
B: Zeichentakt (Byte timing)
Richtung: Von der DÜE
Funktion: Auf dieser Leitung wird der DEE ein Zeichentakt zugeführt, der das Raster von acht Bit-Zeichen festlegt. Die Leitung ist im Aus-Zustand während des das letzte Bit eines acht Bit-Zeichen kennzeichnenden Ein-Zustandes der Leitung S \"Schrittakt\"; sie ist im Ein-Zustand während der übrigen Dauer des acht Bit-Zeichens.
Die DEE und die DÜE übergeben die Zeichen zur Verbindungssteuerung in diesem Raster.
Die DEE mua das erste Bit eines acht Bit-Zeichens zur Verbindungssteuerung auf der Leitung T \"Senden\" zum Zeitpunkt des Wechsels von Aus-Zustand in den Ein-Zustand der Leitung S \"Schrittakt\" übergeben, der dem Übergang vom Aus- zum Ein-Zustand der Leitung B folgt.
Ein Zustandswechsel auf der Leitung C \"Steuern\" für das nächste acht Bit-Zeichen oder einen Dauerzustand auf der Leitung T \"Senden\" kann bei jedem Wechsel zum Ein-Zustand auf der Leitung S \"Schrittakt\" auftreten; er wird von der DÜE zum Zeitpunkt des folgenden Wechsels vom Aus- zum Ein-Zustand auf der Leitung B ausgewertet.
Die Mitte des letzten Bits eines acht Bit-Zeichens zur Verbindungssteuerung von der DÜE erscheint auf der Leitung R \"Empfangen\" zum Zeitpunkt des Wechsels vom Aus- zum Ein-Zustand auf der Leitung B.
Alle Zustandswechsel auf der Leitung I \"Melden\" erscheinen zum Zeitpunkt des Wechsels von Aus- zum Ein-Zustand der Leitung S \"Schrittakt\" der dem Wechsel vom Aus- zum Ein-Zustand der Leitung B folgt. (siehe Bild 3.12)
Die DÜE übergibt den Zeichentakt, solange der Taktgenerator hierzu in der Lage ist.
F: Puls-Rahmentakt (frame start indication)
Richtung: Von der DÜE
Funktion: Auf dieser Leitung wird der DEE für die Zeitmultiplex-Übertragung ein Puls-Rahmentakt zugeführt, der den vollständigen Zyklus der Zeitkanäle in einen Raster von 640 Bit festlegt.
Der Aus-Zustand dieser Leitung kennzeichnet das letzte Bit des letzten Zeitkanals. Während der übrigen Zeitdauer ist die Leitung im Ein-Zustand.
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