Computerviren zählen zu den Störprogrammen, stellen jedoch eine besondere Gruppe dar. Sie finden unter allen Störprogrammen die größte Verbreitung, sie weisen sich mit einer enormen Artenvielfalt aus, verwenden außerdem die ausgefeiltesten Techniken und erzeugen die ver- schiedensten Schäden.
Unter Computerviren werden sich selbst reproduzierende Programme verstanden. Die ersten Ideen für "ein Programm, das sich selbst schreibt" wurde 1984 von F. Cohen vorgestellt. Diese Programme wurden unter verschiedensten Betriebssystemen getestet und waren in der Lage, sich selbst zu verbreiten. Diese Idee wurde dann sehr bald von einigen Studenten aufgegriffen. Sie entwickelten sogenannte "Schmunzelviren", die nur lustige Bilder oder Meldungen erzeu- gen. Erst in der zweiten Hälfte der 80er Jahre entstanden erstmals gefährliche Viren.
Einen Virus kann man anhand seiner Eigenschaften definieren:
Ein Virus ist kein selbständiges Programm, sondern vielmehr ein Fragment, das an die Existenz von Wirtsprogrammen gebunden ist.
Viren werden erst aktiv, wenn das Wirtsprogramm gestartet wird.
Computerviren können sich selbst reproduzieren (daher der Name). Im allgemeinen ändert sich der Code bei einer Reproduktion nicht, außer es tritt eine "Mutation" auf. Dann entstehen praktisch neue Viren ohne Zutun des Programmierers.
Viren führen Manipulationen durch, die Störungen oder sogar Beschädigungen hervor- rufen. Sehr oft enthalten sie Schadensroutinen, die den Datenträger zerstören, Dateien manipulieren und/oder visuelle/akustische Effekte erzeugen. Die Aktivität setzt oft nicht sofort ein, sondern erst ab einem bestimmten Ereignis.
Wirtsprogramme sind für Viren überlebenswichtig. Unter dem Betriebssystem DOS oder (auch WINDOWS) sind solche Programme vorwiegend COM- und EXE-Dateien, SYS-, OVL-, OVR-, DLL-, 386-, oder BIN-Dateien in Frage. Natürlich kommen Viren nicht nur in PCs mit DOS oder WINDOWS vor, auch Rechner mit UNIX, OS/2 oder anderen Betriebsystemen sind betroffen. Computerviren existieren jedoch nicht nur in PCs. Amiga Systeme und andere werden genauso befallen. In diesen Systemen dienen natürlich auch bestimmte Dateien als Wirt.
Neue Viren kommen fast täglich auf den Markt. Eine genaue Anzahl ist nicht festzustellen. Jedoch mit neuen Methoden, zum Beispiel Baukästen für Viren, wird die Anzahl sicher rapide steigen. Man muß aber nicht gleich in Panik ausbrechen, denn von den mehr als 10000 Viren werden nur wenige sehr weit verbreitet. So geben auch Informationsdateien sehr oft Auskunft, welche Viren sich gerade in Umlauf befinden.
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