Der erste mit dem SCSI vergleichbare Standard war der SASI (Shugart Associates System Interface). Genauer gesagt, war er mit dem SCSI-1 vergleichbar. Allerdings war der SASI ein herstellerspezifischer Bus. Durch die Entwicklung zu einer allgemeineren Busschnittstelle wurde er in SCSI umbe-nannt, was soviel heißt wie Small Computer Systems Interface.
Diese Bezeichnung ist heute allerdings falsch: SCSI wird nicht mehr nur bei Kleincomputern verwendet und ist auch keine klassische Schnittstelle. Bei der SCSI-Schnittstelle handelt es sich um einen parallelen Bus, an dem die verschiedenen Teilnehmer über Kabel angeschlossen werden. Die Bezeichnungen Master und Slave heißen beim SCSI Initiator und Target. Am Bus kann es mehrere Initiatoren, die Transaktionen starten, und mehrere Targets, die die Aktion ausführen, geben.
Ein Target kann aus mehreren so genannten LUNs (Logical Unit Number) bestehen, d.h. eine Datenübertragung findet also eigentlich zwischen Initiator und LUN in einem bestimmten Target statt. Im Regelfall wird keine bestimmte LUN adressiert, sondern durch die automatischen Voreinstellung stets mit LUN 0 gearbeitet.
Im Gegensatz zur IDE Schnittstelle können bei der SCSI Schnittstelle auch externe Geräte angeschlossen werden, dies führt zu einer höheren Flexibilität. Die höhere Datenübertragung ist auf zwei Vorteile zurückzuführen: Im Gegensatz zu IDE Geräten wird der Datenbus nicht solange blockiert, bis eine Anforderung eines Gerätes bedient wurde, sondern kann freigegeben werden um von anderen Geräten in der Zwischenzeit genutzt zu werden. Der zweite ist das Command Queueing, d.h. die Zugriffe auf die Festplatte werden so optimiert, dass die Schreib-/Leseköpfe weniger Bewegungen ausführen müssen.
An die SCSI-Schnittstelle und Ultra-SCSI können bis zu acht Geräte, an die Wide SCSI bis zu 15 Geräte angeschlossen werden. Bis heute gibt es allerdings keine einheitlichen Stecker und Anschlusskabel, dadurch sind unterschiedliche Anschlussarten, die zum Teil mit Adaptern überbrückt werden müssen, an den Geräten zu finden.
8.1. Merkmale:
. Bei SCSI Schnittstellen können verschiedene Geräte ohne spezielle Treiber angeschlossen werden.
. Das Betriebssystem kann zwar auf technische Daten zugreifen, die Eigenschaften, Funktionen und Parameter, die für das Betriebssystem unbedeutend sind, werden vom SCSI-Device selbst verwendet beziehungsweise eingestellt.
. Es ist ein Mischbetrieb von verschiedenen SCSI-Varianten möglich, ohne dass die langsamste oder einfachste Betriebsart die anderen blockiert. Bei der ersten Verbindungsaufnahme von Initiator und Target, werden die gegenseitigen Eigenschaften und Fähigkeiten durch ein langsames, asynchrones Protokoll ermittelt.
. SCSI ist ein paralleler Kabelbus mit gleichberechtigten Teilnehmern. Das Protokoll beginnt mit dem Initiator, der die Kontrolle über den Bus erhält. Ab diesem Zeitpunkt übernimmt allerdings das Target die Steuerung über den gesamten Ablauf des Prozesses.
. SCSI als lokaler Kabelbus unterstützt eine große Menge von Gerätetypen. Die Eigenschaften der Treiber und Empfänger sind in der internationalen Norm festgelegt. Die logischen Funktionen und Eigenschaften sind in einem allgemeinen Protokoll und in den Spezifikationen für die Geräteklassen definiert.
8.2. Die Arten des SCSI-Standards:
Mittlerweile gibt es schon eine große Vielzahl von SCSI-Standards. Diese reichen von SCSI-2 über Fast-SCSI, Ultra-SCSI, Wide-SCSI, Ultra-Wide-SCSI, Ultra2-Wide-SCSI.
Der Ursprung aller SCSI-Standards liegt im SCSI-1. Dieser Standards und hatte eine Datenübertragungsrate von 5 MB/s. Es handelt sich hier um einen 50poligen Bus mit 8 Bit Datenbreite. Man konnte acht Geräte einschließlich Host-Adapter anschließen.
SCSI-2 ist ebenfalls ein 50poliger Bus mit einer Übertragungsrate von 5 MB/s. Im Gegensatz zum SCSI-1 besitzt dieser Bus ein verbessertes Übertragungsverfahren.
Fast-SCSI hat eine Busbreite von 8 Bit und eine Übertragungsrate von 10 MB/s. Die Geschwindigkeit wird hierbei durch eine Verdoppelung des Bustaktes auf 10 MHz erreicht.
Durch die Verdoppelung der Busbreite auf 16 Bit und einer Bustaktrate von 5 MHz, können beim Wide-SCSI 2 Byte parallel übertragen werden. Dies führte zu einer Durchsatzrate von ebenfalls 10 MB/s.
Das Ultra-SCSI (oder Fast-20) ist mit 20 MB/s auf dem 8-Bit-Bus der schnellstmögliche Transfermodus.
Mit einer Verdoppelung der Busbreite kommt das Ultra-Wide-SCSI auf eine Übertragungsrate von 40 MB/s.
UItra-2-SCSI (oder Fast-40) kommt mit einer Busbreite von 8 Bit und 40 MHz Taktfrequenz auf eine Transferrate 40 MB/s.
Ultra-2-Wide-SCSI erreicht mit einem 16-Bit-Bus eine Übertragungsrate von 80 MB/s.
Ultra-160/m-SCSI hat eine angebliche Transferrate von 160 MB/s. Diese Übertragunsrate wird dadurch erreicht, dass die Daten auf beiden Flanken des Taktsignals übertragen werden.
SCSI-1 5 MB/s
Fast SCSI, SCSI-2 10 MB/s
Wide SCSI-2 20 MB/s
Fast SCSI, SCSI-2 20 MB/s
Wide SCSI-2 40 MB/s
Ultra SCSI 40 MB/s
Ultra 2 Wide SCSI 80 MB/s
Ultra 3 (Ultra160) SCSI80 160 MB/s
8.3. Vorteile/Nachteile:
Neben einer höheren Datenübertragungsrate im Gegensatz zu EIDE-Festplatten, sind auch noch unterschiedliche Peripheriegeräte ohne Treiber installierbar. Allerdings ist die Installation sehr kompliziert, die Geräte sind sehr teuer und die verschiedenen Anschlüsse und Stecker müssen zum Teil mit Adaptern überbrückt werden.
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