Da die ersten Festplatten im Vergleich zu den damaligen Rechnern zu schnell waren, konnte der Computer die Sektoren nicht direkt hintereinander lesen. Während er beispielsweise Sektor 1 las und auswertete, war Sektor 2 schon am Kopf vorbei, so daß dieser erst nach einer weiteren Umdrehung gelesen werden konnte. Um diese Verzögerung zu vermeiden (so wären für die 17 Sektoren einer Spur einer MFM-Platte immerhin 17 Umdrehungen nötig gewesen), dachte man sich einen Trick aus. Zwischen zwei aufeinanderfolgenden logischen Sektoren wird eine Lücke eingefügt. In diese Lücke kommt dann ein zusätzlicher logischer Sektor der Spur. Dieses Verfahren wird »Interleave« (Versatz, verschachtelter Sektorzugriff) genannt.
Der sogenannte »Interleave-Faktor« gibt an, wieviele physikalische Sektoren zwischen zwei logischen liegen und somit auch, wieviele Umdrehungen zum kompletten Lesen einer Spur notwendig sind. Bei einem Interleave von 1:3 folgt Sektor 2 erst drei Sektoren nach dem ersten. Zum Einlesen der Spur wären also drei Umdrehungen nötig. Ideal ist natürlich ein Interleave-Faktor 1:1. Hier folgen die logischen Sektoren unmittelbar aufeinander, und die Spur kann innerhalb einer Umdrehung gelesen werden. Moderne Festplatten/Controller-Kombinationen erreichen diesen Interleave, der eigentlich ja gar keiner mehr ist, mühelos, indem zum Beispiel ein Pufferspeicher (Cache) auf dem Controller untergebracht ist.
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