Wie schon öfters erwähnt lädt ein Windows-System bei jeder Anmeldung eines Benutzers die Richtlinie vom Server und trägt die darin festgehaltenen Einstellung in die lokale Registrierung ein.
Zunächst übernimmt das Betriebssystem die Richtlinien für den Standardbenutzer und den Standard-Computer in HKEY_CURRENT_USER beziehungsweise HKEY_LOCAL_ MACHINE.
Existieren nun individuelle Einstellungen für den Computer, an dem sich der Benutzer gerade angemeldet hat, so verarbeitet Windows diese als nächstes. Da Rechner in einem Windows NT-Netzwerk immer eindeutige Namen haben müssen, erkennt das System den jeweiligen Computer und die für ihn gültige Richtlinie. Dabei kann es vorkommen, dass zuvor geänderte Einträge für den Standard-Computer wiederum überschrieben werden. Dies sollte normalerweise ein gewünschter Effekt sein, den ein schlauer Administrator zuvor geplant haben sollte.
Im Gegensatz zu Computerrichtlinien gestaltet sich die Planung für Benutzer und Benutzergruppen etwas schwieriger, da die Möglichkeiten hier komplexer sind. Wie auch schon bei den Maschinenrichtlinien gibt es eine Richtlinie namens Standardbenutzer, deren Einstellungen als erstes in die Registrierung übernommen werden. Als nächstes wird geprüft, ob eine Richtlinie für den individuellen Benutzer existiert, der sich gerade angemeldet hat. Ist dies der Fall, so werden die Parameter in die Registrierung übernommen. Die Gruppenrichtlinien werden dabei nicht beachtet.
Gibt es aber diese individuelle Systemrichtlinie nicht, so testet Windows die Gruppenmitgliedschaft des Anwenders.
Ist der angemeldete Benutzer Mitglied einer oder mehrerer Gruppen, für die auch noch jeweils getrennte Systemrichtlinien existieren, so trägt das System diese Einstellungen nach und nach in die Registrierung ein.
Dabei arbeitet sich das System von der Gruppe mit der niedrigsten Priorität bis zu der mit der höchsten Wichtigkeit durch. Somit können Werte für eine Gruppe mit höherer Priorität diejenigen für eine mit entsprechend niedriger Priorität überschreiben und eventuell sogar aufheben. Festlegen lassen sich die Gruppenprioritäten mit dem Systemrichtlinieneditor.
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