1969 konstruierte das amerikanische Verteidigungsministerium ein Computernetz mit dem Namen ARPANET (Advanced Research Projects Agency-NET), das 4 Computer miteinander verband. Es sollte ein Netz geschaffen werden, in welchem der Ausfall eines Rechners nicht gleich das ganze Netz lahmlegt. 1972 wurde es öffentlich präsentiert und viele Universitäten und Forschungseinrichtungen schlossen sich an das Netz an. Eine zweite Generation dieser Netzwerksoftware, bestehend aus einer ganzen Familie von Protokollen, wurde bis 1982 spezifiziert und programmiert. Zwei seiner Hauptelemente, das Transmission Control Protocol (TCP) und das Internet Protocol (IP), wurden zu einer \"pars-pro-toto\"-Bezeichnung für die gesamte Protokollfamilie. Dabei wurde großer Wert darauf gelegt, daß TCP/IP von verschiedenen Rechnertypen \"verstanden\" wird. Alle Spezifikationen für TCP/IP und darauf aufbauende Dienste sind in allgemein und frei zugänglichen Dokumenten beschrieben. Sie werden als RFCs (Request For Comment) bezeichnet und sind an verschiedenen Stellen am Netzwerk gespeichert. Wegen dieser offenen Architektur können Programmierer sehr leicht weitere Netzwerk- Applikationen entwickeln. Diese Eigenschaft hat sich in einer Vielzahl von auf TCP/IP aufbauenden Programmen niedergeschlagen, die über das Netzwerk gratis erhältlich sind.
TCP/IP verbreitete sich äußerst rasch. Vor allem wissenschaftliche Einrichtungen integrierten es als wesentlichen Bestandteil von Rechner- zu- Rechner- Kommunikation, wobei man heute dazu übergegangen ist, das Netzwerk von Computern (heute bereits über 12,8 Millionen), die gemeinsam TCP/IP als Protokollfolge benutzen, Internet zu nennen. Das Internet präsentiert sich heute als Verbindung vieler, von verschiedenen Organisationen betreuter Teilnetze. Obwohl einzelne Organisationen bestimmte Aufgaben für das gesamte Internet erfüllen, gibt es doch keine Organisation, die für das Internet zuständig und verantwortlich ist. Die rasante Entwicklung des Internet basiert auf den Inputs der Betreiber von Teilnetzen und einzelner Benutzer. 1993 wurde das World Wide Web am Cern-Institut in der Schweiz eigentlich nur nebenbei entwickelt. Durch eine Firewall (also einer Art Verbindungssperre zwischen Internet und Firmennetz) geschützt schmachtete der ansatzweise multimediale Dienst mit seinem Hypertext Transfer Protokoll (HTTP) bis zum April 1993. Die Idee, es eigentlich auch im Internet zwischen ausgewählten Rechnern einzusetzen, kam so gut an, daß man kurzerhand einen neuen Dienst daraus machte.
WWW zählt 1996 - 3 Jahre nach dessen Freigabe - zum erfolgreichsten Internet-Dienst der Welt. Die Zuwachsraten waren in Amerika in den ersten 2 Jahren so beträchtlich, daß sich heute fast kein Pizzabäcker mehr leisten kann, neben den Teasern im Fernsehen auch einen Bereich auf einem WWW- Server sein Eigen zu nennen - über den läßt sich selbstverständlich auch Pizza bestellen.
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