Was ist DSL?
Als DSL versteht man im Allgemeinen digitale Datenübertragung auf herkömmlichen
Kupfer - Telefonleitungen. Hier teilen sich verschiedene Übertragungsverfahren den Bereich zwischen Vermittlungsstelle und Endeinrichtung. Um DSL nutzen zu können, benötigt man ein RJ45 Kabel (eventuell eine Netzwerkkarte) sowie einen Splitter und ein DSL - Modem.
Der Splitter
Der Splitter (BBAE1) trennt die normalen Telefon- (POTS2) oder ISDN - Signale von den DSL - Signalen. Daraufhin leitet er die DSL - Signale direkt an das DSL Modem weiter. Im Splitter ist eine TAE3 eingebaut.
Bild1: DSL - Splitter
BBAE1 = ( Breitband - Anschlusseinheit )
POTS2 = ( plain old telephone service = normaler Telefondienst )
TAE3 = ( Telekommunikations - Anschluss - Einheit )
1 = zum NTBA ( Network Termination for Basic Access )
2 = zur TAE Dose
3 = zum DSL Modem
Das DSL - Modem
Das DSL Modem (NTBBA4)wird mit den Splitter verbunden und mit einem RJ45 Kabel an der mind. 10 Mbit Ethernet Netzwerkkarte im PC angeschlossen.
Bild2: Standart DSL - Modem
NTBBA4 = Netzwerk-Terminationspunkt Breitbandangebot
1 = Splitter (BBAE)
2 = 10 BaseT ( 10 Mbit Netzwerkanschluss )
3 = Stromnetz
In der letzten Zeit entwickelten sich weitere Modem - Varianten.
Das USB - DSL - Modem
Das USB - DSL - Modem wird an einen freien USB Steckplatz angeschlossen. Dieses Modem ist immer dann zu bevorzugen, wenn man mit einem einzigen Computer online gehen will und die Installation so einfach wie möglich sein soll.
Bild3: USB - DSL - Modem
Das interne - DSL - Modem
Das interne - DSL - Modem wird wie z.B. eine Soundkarte in einen freien PCI Steckplatz eingebaut. Die Steckkarte gleicht der Fritz! Card, hat aber keine Telefon- und Faxfunktion.
Bild4: internes - DSL - Modem
Das Bluetooth - Modem
Das Bluetooth Modem wird über die USB - Schnittstelle mit dem Computer verbunden. Der Vorteil an diesem Gerät ist die Bluetooth Unterstützung und der eingebaute Router. Es können an dieses Gerät bis zu 7 weitere Bluetoothgeräte (z. B. Handy, PALM usw.) angeschlossen werden. Die max. Reichweite des Signals beträgt 100 Meter.
Bild5: Bluetooth - Modem
Die - Technik
Der Frequenzbereich der Kupfer - Telefonleitungen beträgt bis zu 1,1 MHz. Davon ist der Bereich von 0 kHz bis 4 kHz für das normale Telefonieren vorgesehen. Für ISDN ist der Frequenzbereich bis 130 kHz reserviert. Der Upstream nimmt den Bereich zwischen 138 kHz bis 276 kHz ein. Letztendlich ist die Spanne von 276 kHz bis 1,1 MHz für den Downstream vorgesehen. Der Bereich 121 kHz bis 138 kHz wird für eventuelle Störungsschwankungen zur Verfügung gestellt.
Bild6: Frequenzbereich (ADSL)
Verfügbarkeit
Die Verfügbarkeit von DSL hängt davon ab wie weit der Abstand vom Splitter der Vermittlungsstelle bis zum Splitter des Anwenders ist. Die maximale Leitungslänge beträgt 5,5 km. Ist der Abstand größer als 5,5 km, könnten Geschwindigkeitseinbußen und Datenverluste entstehen.
Verbindungen
Ein RJ45 - Kabel wird zur Verbindung, vom Splitter zum DSL - Modem und weiter zur
Netzwerkkarte im Computer benötigt.
Intern
Bild7: interne DSL - Verbindung
Eumex
Eumex ist eine Telefonanlage der Telekom die an den ISDN-Anschluss angeschlossen wird.
Es ist mit DSL möglich, mehrere Computer gleichzeitig an das Internet anzubinden. Dazu benötigt man ein Hub/Switch und einen DSL - Router/Server. Das Hub/Switch empfängt und sendet die Daten zwischen Client und Router/Server.
Von dort werden die Routen der angeschlossenen Geräte verteilt. Jetzt geht es zum DSL - Modem und von da aus zum Splitter, der die digitalen DSL - Signale in Telefonsignale umwandelt. Jetzt geht es von der nächsten Vermittlungsstelle in das Internet.
Da alle Rechner über eine einzige Leitung surfen, werden die Übertragungsraten dann durch die Anzahl der angeschlossenen Computer geteilt. Ob jedoch die Mehrfachanbindung über den Anschluss erlaubt ist, sollte beim jeweiligen Provider erfragt werden.
Extern
Bild8: externe DSL - Verbindung
DSL bezeichnet die Leitung mit je einem Modem an den Leitungsenden.
Als erstes schließt man den Splitter an die herkömmliche TAE Dose (Telefondose) an.
Kabellänge 150 cm. Vom Splitter führt ein RJ45 Kabel (max. 2m) zum DSL Modem. Vom Modem in die Ethernet Netzwerkkarte im PC führt ein RJ45 Kabel (max. 100m).
Von dem eigenen Splitter geht es zum Splitter der nächsten Vermittlungsstelle. Dieser trennt das zuvor zusammengefügte DSL- und Telefonsignal. Jetzt wird das DSL-Signal an ein DSL-Modem in der Vermittlungsstelle geschickt. Von dort aus geht es über Ethernet ATM ins Internet.
ATM (Asynchronous Transfer Mode)
Technologie zur Datenübertragung mit einer Bandbreite von 155 Mbit und mehr. Diese Technologie benötigt Glasfaser für die hohe Datenübertragung.
Vermittlungsstelle
Bild9: Vermittlungsstelle
Arten
ADSL (Asymmetrisches DSL)
ADSL ist die wohl bekannteste und am meisten verwendete DSL Variante. Das A steht für asymmetrisch (ungleich) und beschreibt, dass der Upstream und der Downstream unterschiedlich groß sind.
Bei ADSL ist der Down- höher als der Upstream. Die Überlegung war, dass die meisten Internetuser einen schnellen Seitenaufbau und gute Downloadraten benötigen. Die Übertragungsraten reichen von 8 Mbit/s Download bis zu 1 Mbit/s Upload.
SDSL (Symmetrisches DSL)
Bei SDSL ist die Übertragungsrate symmetrisch ( gleichmäßig ), d.h. Down- und Upstream sind gleich schnell. Die Bandbreite beträgt bis zu 2,3 Mbit/s.
Q - DSL
Seit 1999 ist die QSC AG im deutschen DSL-Markt präsent. QDSL ist jedoch nichts anderes als SDSL. Die Übertragungsrate in Deutschland betragen 2.048Mbit/s, wobei in den USA nur 1.544 Mbit/s möglich sind.
HDSL (High Rate Digital Subscriber Line)
Diese Verbindungsart basiert auf einem Netz aus Twisted pair Kupferleitungen.
Damit wird bei einer max. Leitungslänge von 4 km eine Übertragungsrate von
2 Mbit/s im Up-und Download erreicht. Das Hauptanwendungsgebiet ist die Vernetzung von Firmen. Es wird auf beiden Seiten kein DSL - Modem benötigt.
VDSL (Very high bit rate Digital Subscriber Line)
VDSL basiert auf einem kurzen Hybridkabelnetz, bestehend aus Glasfaser und Kupferleitungen. Der Vorteil ist, dass die Daten über die herkömmliche Telefonleitung gesendet werden können. Die max. Downloadrate beträgt 51 Mbit/s, wobei der Upload 1,5 Mbit/s zulässt. Die max. Leitungslänge beträgt 2 km.
SKY - DSL
Eine weitere Alternative für Menschen, die einen hochgeschwindigkeits- Internetzugang wünschen, ihn jedoch wegen mangelnder Flächendeckung nicht bekommen können, ist Sky - DSL.
Hier werden die Internetdaten per Satelliten zu ihnen nachhause geschickt. Leider ist bei dieser DSL - Variante kein Upload möglich. Um Daten ins und durch das Netz zu schicken muss man auf das Telefonnetz zurückgreifen. Die eigentliche Downloadrate beträgt 16 Mbit/s.
Bild10: Sky - DSL
Powerline (Stromnetz)
Diese neue Technologie ist erst seit kurzem marktreif. Theoretisch sind 10 - 20 Mbit/s Übertragungsleistung möglich. Im Vergleich zum herkömmlichen DSL zu Kabelnetzen ist jedoch die Übertragungskapazität geringer.
Bild11: Powerline
Angebote der Anbieter
DSL Varianten
Downloadvergleich
Bild12: Downloadvergleich
Bei einer Datenmenge von 2 MByte zeigt sich der Vorteil von DSL deutlich. 24 Sekunden braucht die DSL - Technologie im asymmetrischen Verfahren. Ein 56,6 KBit/s Modem braucht hingegen 5 Minuten für die gleiche Datenmenge.
Fazit
Wenn eine große Flächenabdeckung und hohe Transferraten gefragt sind, kommt man heutzutage um die DSL - Varianten nicht herum. Welche Art von DSL jetzt die richtige ist, sollte sich jeder selbst beantworten können.
Haben sie nur einen Heimrechner, wird die ADSL - Varianten die richtige für sie sein. Wenn sie einen Webserver betreiben oder konstante Datenraten benötigen ist, SDSL die korrekte Wahl.
Zum Transfer von Videos und großen Datenmengen wie z.B. im Netzwerk und Fernsehbereich bieten sich HDSL und VDSL an.
Hinweis :
Spätestens Ende April soll die deutsche Telekom den symmetrischen Markt für andere Provider wie z.B. AOL, Freenet usw. zur Verfügung stellen. Dies ermöglicht den Netzanbietern ihre Angebote mit SDSL zu optimieren.
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