Festplatten werden in Zukunft noch mehr Speicherplatz haben, noch kleiner werden, und vielleicht noch schneller werden. Die ersten Schritte dazu sind schon getan:
Die neue Produktlinie von Seagate, die im 2. Quartal 94 ausgeliefert wird, umfaßt eine Festplatte mit dem Namen Elite 9. Diese 5¼\"-Festplatte in voller Bauhöhe, kann immerhin 9 GByte Daten speichern und wird um 3400 Dollar erhältlich sein. Sie dreht sich mit 5400 Umdrehungen in der Minute, hat eine durchschnittliche Suchzeit von 11 ms und eine Mean-Time-Between-Failure - Zeit von 500.000 Stunden.
Eine weiter zukunftweisende Technologie ist die Entwicklung des 32g schweren, 1,3\" Laufwerks von Hewlett Packard namens Kittyhawk. Diese Festplatte ist nicht wesentlich größer als ein 5-Mark-Stück und kann immerhin 42 MB speichern. Diese Festplatte ist vor allem für PDAs (Personal Digital Assistent) und Notebooks konzipiert worden, da sie außer ihrer geringen Außmaße auch eine ungewöhnlich hohe Stoßfestigkeit besitzt.
Notiz: 60 Kittyhawks passen in ein 5¼\"-Laufwerk, und könnten somit als Disk-Array-System die Datensicherheit in Netzwerkservern erhöhen.
Die neueste Technologie: Nasse Scheiben
Auch wenn einem der Abstand zwischen Schreib-/Lesekopf und Platte mit lediglich 1 Mikrometer sehr gering erscheint, den Festplattentechnikern ist auch dieser Spalt noch viel zu groß. Denn je näher der Kopf über der Platte schwebt, desto höher wird die erzielbare Dichte. Dabei bedeutet halber Abstand die vierfache Informationsdichte.
Die Firma Conner scheint diesem Wunschtraum nun ein ganzes Stück näher gekommen zu sein. Statt auf einem Luftpolster ruht bei diesem patentierten Verfahren der Schreib-/Lesekopf auf einem dünnen Flüssigkeitsfilm (Liquid Disk). Dies bringt zwei entscheidende Vorteile: Zum einem ist der Flüssigkeitsfilm wesentlich dünner als das Luftpolster, was zu einer erheblichen Steigerung der Plattenkapazität führt, zum anderen wirkt das Öl zwischen Kopf und Platte wie ein Puffer, der deren zerstörerisches Zusammentreffen (Headcrash verhindert. Bisher funktioniert dieses System nur bei extem kleinen Festplattenformaten, da bei größeren Scheiben die hohe Umdrehungsgeschwindigkeit an den Außenbereichen der Platte den Schmierfilm zum Reißen bringen würde.
Das Know-how stammt von einer Firma für Spezialschmierstoffe, die Conner kurzerhand aufgekauft hat. Wann derartige Platten auf dem Markt zu erwarten sind, ließ Conner noch nicht durchblicken.
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