Die serielle Schnittstelle (auch COM-Schnittstelle genannt) ist aufgrund ihrer Vielseitigkeit von großer Bedeutung. Die serielle Datenübertragung (Simplex Übertragung; es gibt hier nicht nur eine Leitung zum Datenaustausch) benötigt im Gegensatz zur parallelen Datenübertragung weit weniger Übertragungs-leitungen. In der Regel lassen sich bei der seriellen Übertragung auch weit größere Entfernungen überbrücken. Serielle Schnittstellen übertragen bis zu 115 Kbit pro Sekunde.
Es können 4 COM-Schnittstellen pro PC vorhanden sein.
Weitere Vorteile:
. Kabel für serielle Ports können wesentlich länger sein also solche für parallele Ports (bis zu 35 Meter).
. Es sind weniger Drähte im Kabel erforderlich als beim parallel Port; seriell: 3 Drähte, parallel: 19 bis 25 Drähte.
. Die Pin-Outs für die serielle Schnittstelle sind günstiger als für parallele Schnittstellen, da für die serielle Übertragung weniger Leitungen notwendig sind.
. Über serielle Schnittstellen können auch Infrarot-Geräte (zB IrDA) implementiert werden, was mit einer parallelen Schnittstelle nicht vorstellbar wäre.
Die Daten werden bei der seriellen Übertragung hintereinander zwischen den Einheiten übertragen und in den Einheiten dann meistens wieder zwecks Weiterverarbeitung in ein paralleles Format umgesetzt.
Bei der parallelen Übertragung werden die einzelnen Dateneinheiten (Datenbytes) als Ganzes übergeben, während bei der seriellen Übertragung die Dateneinheiten in einzelne Bits unterteilt werden und somit bitweise übertragen
werden.
3.1. Synchrone und Asynchrone Datenübertragung
Für Sender und Empfänger muss vorerst definiert sein, welche Bits die eigentliche Dateninformation darstellen, da sie gleichzeitig senden und empfangen müssen. Somit muss der Beginn und das Ende der Bitfolge festgelegt werden. Man unterscheidet dabei die synchrone und die asynchrone Übertragung:
. Bei einer synchronen Übertragung, wo immer etwas gesendet wird, wird der Bitwechsel durch ein Taktsignal festgelegt. Anfangs wird ein Startbyte, am Ende ein Stopbyte gesendet.
. Bei der asynchronen Übertragung wird ein Handshake durchgeführt. D.h. der Sender signalisiert mit einem Starbit, dass die Daten zum Senden bereit sind. Der Empfänger sendet nach dem Erhalt der Daten ein Stopbit.
Hier gibt es also ein Taktsignal nur während des Sendens eines einzelnen Zeichens.
3.2. RS-422
Die RS-422 Schnittstelle ist eine spezielle Entwicklung für die serielle Hochgeschwindigkeits-Datenübertragung über große Entfernungen und wird hauptsächlich im industriellen Bereich gebraucht. Sie garantiert Verbindungen über große Distanzen bei gleichzeitig hohen Übertragungsraten.
Bei der RS-422 Schnittstelle werden die einzelnen Datenbits eines Zeichens nacheinander als Spannungsdifferenz zwischen zwei Leitungen übertragen.
Die Steuerung der RS-422 wird Remote genannt. Zwischen zwei Videokomponenten ist das standardisiert, aber PCs verfügen normalerweise über keinen RS-422 Port. Da bräuchte man spezielle Einsteckkarten um von COM auf RS-422 zu wechseln.
3.3. RS-232C
(In Europa wird auch oft der Begriff V.24-Schnittstelle verwendet.)
Der Standard der RS-232C definiert die mechanische, elektrische und logische Schnittstelle zwischen einer Datenendeinrichtung DTE (Data Terminal Equipment) und einer Datenübertragungseinrichtung DCE(Data Carrier Equipment). Die Datenendeinrichtung wird üblicherweise von einem Computer und die Datenübertragungseinrichtung von einem Modemgebildet.
Der RS 232C-Standard sieht 25 Leitungen und somit einen 25 Pin-Stecker zwischen diesen beiden Einrichtungen vor, von denen aber ein Großteil für die synchrone Datenübertragung reserviert ist. Die typische Verwendung der RS 232 Verbindung in einem PC ist der serielle, asynchrone Datenaustausch, und da hierfür nur elf Signale notwendig sind, gibt es bei der RS 232C Schnittstelle meistens einen 9-Pin Anschluss.
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